Das Geſchlecht Friedrichs(1142-—1152) iſt unbekannt; doch darf man aus ſeiner Stellung als Domkuſtos und Propſt von Bibrass) auf vornehme Herkunft ſchließen; denn im Magde —
burger Kapitel ſaßen bis Ende des 12. Jahrhunderts faſt aus—
ſchließlich Nobiles? s).
Nach Friedrichs Tode fand eine Doppelwahl ſtatt. Der größere Teil der Domherren wählte den Propſt Gerhard, der kleinere den Dekan Hazzo s). Ihre Familien find unbe— kannt; aber nach ihrer Stellung ſind auch ſie vermutlich unter den Nobiles zu ſuchen.
In den Beſitz des Erzſtiftes gelangte Wichmann von Seeburg (1152—- 1192), der Sohn des Grafen Gero und der Mathilde, Tochter des Grafen Thiemo von Wettin . Das Geſchlecht war im Mansfeldiſchen begüterten). Seit 1146 beſaß er die Halberſtädter Dompropſtei, ſeit 1149 das Bistum Naumburg?)
Ludolf(1192—= 1205) war bei ſeiner Wahl Dekan des Kapitelssés); ſeine Herkunft iſt unſichersn).
Albrecht von Kevernburg(1205-1232), ein Sohn des Grafen Günther aus ſeiner erſten Ehe mit Agnes, Tochter des Grafen Simon von Saarbrückenss), verſah vor Antritt der erzbiſchöflichen Würde das Amt eines Dompropſtesès ée).
Ihm folgte der Sohn des Grafen Ludolf von Woldenberg und ſeiner Gattin Adelheid Burchard von Woldenberg (1232 1235) 575), Domherr zu Magdeburg , Propſt zu Braun
58) Ann. Magdeb. MG. SS. XVI, 187: custos maioris ecelesie et prepositus
er— Chron. Mont. Ser. MG. SS. XXIII, 145— Schöppenchronik 6.
59) Vgl. G. Hertel, Die Dompröpſte und Domdechanten von Magdeburg , Magdeb. Geſchichtsbl. XXIV.
60) Chron. Mont. Ser. MG. SS. XXIII, 149: electi sunt duo, Hazzo decanus et Gerhardus prepositus maioris ecclesie— Magdeb. Geſchichtsbl. XXIV, 227. XLIII, 1309.
61) Ann. Saxo MG. SS. VI, 680— Genealogia Wettinensis MG. SS. XXIII, 227— Schäfers S. 35— Hoppe, Erzbiſchof Wichmann von Magdeburg, Magdeb. Geſchichtsbl. XLIIl, 137— Wegen ſeiner Verwandtſchaft vgl. UB. d. Hochſtifts Naumburg 1 S. 181 Nr. 198 v. J. 1152, ſ. unter Naumburg .
62) Schäfers S. 355— Hoppe a. a. O. S. 138—|. Naumburg.
63) Chron. Mont Ser. MG. SS. XXIII, 164— Cronica S. Petri Erfordensis moderna S. 197— Schöppenchronik S. 122.
64) Eine Randbemerkung in einer Handſchrift der Gesta archiep. Magdeb. MG. S8. XIV, 417 läßt ihn von einfachen Eltern aus Kroppenſtedt bei Halberſtadt ſtammen: hic Ludolfus de Cloppenstede simplicis parentele illius ville; vgl. Schöppenchronik S. 122. 128— Krantz, Metropolis VII c. 27 S. 182— Schäfers S. 38. Jedoch iſt dieſer Zuſatz nicht vor 1371 gemacht, alſo gut eineinhalb Jahrhunderte nach Ludolfs Tode, vgl. dazu Schulte, Adel und deutſche Kirche im Mittelalter S. 62 Anm. J.
65) Schäfers S. 39— Magdeb. Geſchichtsbl. XIV, 110— Silberborth, Erzbiſchof Albrecht II. von Magdeburg S. 7.
6s) Chron. Mont. Ser. MG. SS. XXIII, 172— Schäfers S. 40.
67) Schäfers S. 42— Fuchs, Beſetzung der deutſchen Bistümer S. 75.
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