Druckschrift 
Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
Seite
25
Einzelbild herunterladen

| Ihm folgte der Dompropit Arnold von Burgsdorff ?)

(1472 1485). Er gehörte der märkiſchen Ritterfamilie dieſes

Namens an*â).

Die Familie ſeines Nachfolgers Joachim von Bredow

(1485 1507) iſt uns ſchon bekannt. Er war bis zu ſeiner Wahl

Domherr des Stiftes? n).

Hieronymus Schulz (1507- 1520) war eines Erb­

ſchulzen Sohn aus dem ſchleſiſchen Dorfe Grambſchütz, Pfarrer zu

Cottbus und im Beſitz akademiſcher Grade?'). Dem Kapitel

gehörte er als Domherr ans). 1521 wurde er Biſchof von Havel­

bergꝰ?).

Schon im 13. Jahrhundert kamen vier Männer nicht edlen

Standes auf den Biſchofsſtuhl. Die Biſchöfe der beiden folgen­

den Jahrhunderte gehörten mit Ausnahme eines Elekten edler

und zweier Biſchöfe ſtädtiſcher Herkunft Dietrich Kothe wurde gewählt, Stephan Böttcher providiert dem miniſterialen und

ritterlichen Adel an. Hierbei iſt in Betracht zu ziehen, daß es im

deutſchen Oſten nur wenige edle Geſchlechter gab.

Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts kamen vornehmlich Magdeburger Geiſtliche zur Regierung, die im Erzſtift und in benachbarten Diözeſen beheimatet waren. Erſt ein Jahrhundert ſpäter wurde die Wahl von Männern aus dem eigenen Kapitel die Regel; dieſe waren zumeiſt in der Mark zu Hauſe.

Die Ausübung des Wahlrechtes durch zwei Kapitel

Leißfan und Brandenburg brachte in früherer Zeit häufig

Streitigkeiten; deshalb kamen ſchon früh päpſtliche Proviſionen

vor. Die meiſten Biſchöfe im 14. und in der erſten Hälfte des

15. Jahrhunderts wurden von der römiſchen Kurie providiert.

Seit 1447 übte der Kurfürſt das Nominationsrecht aus. Das

Kapitel war alſo faſt immer in der Ausübung der Wahl

beſchränkt.

94) Cod. dipl. Brand. A VIII, S4 Eubel Il, 110 Seine Grabſchrift beſagt: Arnoldus Borghstorp XWXXVIII. Brandeburgensis ecelesie episcopus, Forſch. z. brand. u. preuß. Geſch. V, 533.

95) Er führt dasſelbe Wappen wie dieſe, Die Kunſtdenkmäler der Provinz Brandenburg Bd. II Teil 3: Stadt und Dom Brandenburg , Berlin 1912, Tafel VI Rr. 2(Siegel Arnolds), S. 301(Grabſtein Ürnolds). Cod. dipl. Brand. A XVI S. 400 Nr. 11 v. J. 1235 erſcheint Alardus miles de Burchdorp hinter den als Nobiles genannten Perſonen. Als ritterlich wird die Familie häufig genannt, z. B. ebd. A XVII S. 449 Nr. 28 v. J. 1311.

96) Eubel a. a. O. Geſchichte des Geſchlechts von Bredow I Abt. 2, Halle 1885, S. 49. 1490 nennt er Achim von Bredow, Ritter, unſe fewe vedder und getreue, to Frieſack gefeten, God. dipl. Brand, A XI S. 439 Nr. 224. Wahrſcheinlich war er der jüngſte Sohn Hallo von Bredows. ebd. A VIL 116; Geſchichte des Geſchlechts von Bredow I Abt. 2, S. 48 u. Stammtafel J.

97) Mierocronicon Marchicum(aus dem Ende des 16. Jahrh.), Cod. dipl. Brand. B S. 83 Angelus, Annales Marchiae Brand. Il, 267 Cod. dipl. Brand. A Il, 422.

ih Eubel III, 135.

99) Eubel III, 208.