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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
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worauf er ihn, nachdem dies geſchehen war, zum Biſchof pro vidierte n 3).

Sein Nachfolger war der Merſeburger Kanoniker Ekke­ hard Rabil (1215 1240). Er gehörte dem Stande der Reichsminiſterialen an* s) und war der zweite Biſchof von nicht edler Herkunft.

Die Familie des Biſchofs Rudolf von Webau(1240 bis 1244), vor ſeiner Wahl Domherr in Merſeburge e), war in Webau bei Weißenfels begütert*). Die Standeszugehörigkeit . nicht ermitteln, da ein Laie dieſes NWMmens nicht genannt wird.

Edler Herkunft war das im Meißniſchen angeſeſſene Ge­ſchlecht ſeines Nachfolgers Heinrich l. von Wahren oder Warin (1244 1265) 1). Als Merſeburger Domherr erſcheint er ſeit 1225, als Propſt jeit 124244).

Nach ſeinem Tode war über die Nachfolge keine Einigung zu erzielen. Ein Teil der Stimmen fiel auf den Domherrn Albert von Borna(1265), der auch in den Beſitz des Bistums gelangte, aber noch im ſelben Jahre ſtarbso). Seine Familie verwaltete das Truchſeſſenamt bei den Markgrafen von Meißen und gehörte zu deren Miniſteriglen? 1). Mit feinem Hingang war der Weg zum biſchöflichen Stuhl für den Gegen­kandidaten, den Domherrns?)

43) ebd. ) Chron. Mont. Ser. MG. S8. XXIII, 186.

3) Urkundlich wird als ſein Bruder Dietrich Rabil und als deſſen Tochter, Ekkehards Nichte, Adelheid Rabil genannt, Merſeb. UB. I S. 167 Nr. 268 v. J. 1831, S. 1917 Nr. 2537 v. J. 1335. Friedrich II. nennt letztere 1238 als Adelheydis ministerialis nostre et imperii, filie quondam Theoderici Rabil, ſidelis nostri, Cod. dipl. Sax. reg. 2. Abt. X S. 3 Nr. 4 1237 erſcheint Wipertus Rabil als Minijteriale des era; Albrecht von Sachſen , Reg. archiep. Magdeb. II S. 495 Nr. 1680.

1) Chronica ebisc. Merseb. MG. SS. X, 191 Fuchs, Beſetzung der deutſchen Bistümer S. 142 Willrich S. 62 identifiziert ihn mik dem Propſt Rudolf, der 1235 bis 1235 urkundlich erwähnt wird.

) Chronica a. a. O. 1308 bis 1317 begegnet ein Merſeburger Domherr Heinrich von Webau; feine Mutter hieß Adelheid, Merjeb. UB. I S 997 (Calendarium zum 30. Auguſt), S. 1019.

3) Cod. dipl. Sax, reg. 1. Abt, II S. 352 Rr. 510 v. J. 1185 iſt Heinrieus de Warin unter den Nobiles genannt Merfeb. AUB. 1 S. 333 Nr. 419 v. J. 1274 u. S. 334 Nr. 411 v. J. 1274 heißen Albert und deſſen Bruderſohn Heinrich von Wahren nobiles. Als ſeine Brüder werden Johannes und Albert von Wahren genannt, Merſeb. UB. I S. 221 f Nr. 280 v. J. 1255, S. 240 Rr. 302 v. d 1262;

49) Willrich S. 63.

50) Chronica episc. Merseb. MG. SS. X, 192 Hauck V, 1180.

31) Cod. dipl. Sax. reg. 1. Abt. II S. 353 Nr. 510 v. J. 1185 heißen Thiemo et Swarzgerus ſrater suus de Burna meißniſche Miniſterialen. Merſeb. UB. I S. 228 Nr. 285 v. J. 1256 ſteht Albertus dapifer de Burne in der Zeugenreihe an erſter Stelle hinter den als Nobiles bezeichneten Perſonen, iſt alſo ein Miniſteriale.

52) Hauck V, 1180.

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