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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
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Er beſaß außerdem Kanonikate in Naumburg und Merſeburg ſowie die alte Kapelle auf der Wartburgén) und erhielt durch ääpſtliche Proviſion die Meißener Dompropſteiss).

Sein Nachfolger wurde durch päpſtliche Ernennung der Propſt von Wetzlar Johann II. von Jenzen ſtein(1375 bis 1379) 3), der Sohn des böhmiſchen Edlen?!) Paul von Jenzenſtein und ſeiner Gattin Margaretess). Seines Vaters Bruder war der Prager Erzbiſchof Johann Ocko von Wlaſſim, nach deſſen Reſignation Johann dorthin verſetzt wurdess).

Das vakant gewordene Meißener Bistum erhielt der Lü­ becker Biſchof Nikolaus Ziegenbock(1379 1392), früher Mönch, danach Lektor und Prior im Dominikanerkonvent zu Leipzig ), Nuntius des Apoſtoliſchen Stuhles) und episcopus laierensis in Tartaria?). Er ſtammte aus Naumburg ?) und hieß mit ſeinem Familiennamen Ziegenbock(aper) I). Mit ihm am zum erſten Male ein Bürgerlicher auf den Biſchofsſtuhl.

Nach ſeinem Tode fiel die Wahl der Domherren auf einen der Ihrigen, Dietrich von Goch). Er war ein Erfurter Bürgerſohn?). Gegen ihn providierte der Papſt den Lebuſer Biſchof Johann Hl. von Kittlitz(1392 1398) 7). Dieſes edle Geſchlecht hatte dem Stift ſchon einen Biſchof gegeben. Als Domherr von Lebus wurde er vom Papſt 1382 zum Leiter des

364) ebd. S. 35f Nr. 122, S. 52] Nr. 180, S. 81 Nr. 276, S. 219 Nr. 798.

65) ebd. S. 219 f Nr. 798, S. 239 Nr. 870 vgl. Gersdorf a. a. O.; Knod, Deutſche Studenten in Bologna, S. 249.

66) Päpſtl. Urk. u. Reg. II S. 333 Rr. 1235 Hauch V, 1180.

67) God. dipl. Sax. reg. 2. Abt. II S. 179 Nr. 660 v. J. 1389 werden Pauls

Söhne als nobiles genannt. Über die böhmiſchen Edlen vgl. Naum­burg Anm. 63. ebd. S. 160f Nr. 643, S. 179 Nr. 660 Monumenta hist. univ. Pragensis Il, 32. Gersdorf im Cod. dipl. Sax. reg. a. a. O. S. XVII. XVIII Hauck, 1191 Als fein Oheim erſcheint der Erzbiſchof auch Monum. hist. univ. Pragensis a. a. O.

70) 896 Lubec. S. 399 Krantz, Metropolis Bc. 10 S. 269 Calles

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71) Päpſtl. Urk. u. Reg. Il S. 319 Nr. 1186.

72) ebd. S. 349 Nr. 1296.

73) Eubel I, 311 Hauck V, 1173.

74) ſ. unter Lübeck .

75) Es erſcheinen drei Träger dieſes Namens im Meißener Kapitel; der eine iſt 1353 bis 1366 Dekan, Gersdorf a. a. Q. S. XII, und vor dem 18. Sept. 1366 geſtorben, Päpſtl. Urk. u. Reg. II S. 209f Nr. 759. 1360 erſcheinen die beiden anderen nebeneinander, der Domherr Tyczko von Goch und der perpetuus vicarius der Meißener Kirche Theodericus von Goch, Cod. dipl. Sax. reg. 2. Abt. II S. 36 Nr. 526. Wahrſcheinlich iſt der Elekt derjenige, der 1371 als Scholaſtikus von Meißen neben dem anderen Dietrich, einem Erfurter Kanoniker, genannt wird, UB. der Stadt Erfurt II S. 488 Nr. 674, und ſeit 1395 Propſt von Bautzen war, Knothe, Neues Archiv f. ſächf. Geſch. u. Altertumsk. XI, 31

S. unter Naumburg Anm. 81.

6) UB. der Stadt Erfurt a. a. O.

77) Machatſchek S. 335 Hauck V, 1189 Sein Bruder war Otto von Kittlitz, Wohlbrück, Geſch. d. ehem. Bistums Lebus II, 13.

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