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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
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die Heinrich von Goltorn( 1306-1307) wurde nach langen Beratungen von den Domherren erhoben102). Er war ein Sproß eines Hildesheimer Ministerialengeschlechtes 103), gehörte jeit 1270 als Domherr zum Bremer Kapitel 104) und war auch Domherr zu Hildesheim 105), Kapellan Erzbischof Giselberts 106) und Dekan zu Bremen107). Bevor er die päpstliche Bestätigung erhalten hatte, starb er¹08). Zum dritten Male gelangte mit ihm ein Ministeriale zur erzbischöflichen Würde.

Drei Männer wurden bei der Neuwahl von den ver­schiedenen Gruppen der Domherren erhoben. Der eine Elekt war Bernhard von Wölpe , Propst zu Bremen und Magde­ burg 109), aus edlem Geschlecht, ein Sohn des Grafen Konrad von Wölpe und der Gräfin Salome von Wunstorf¹10). Er war vor Jahren Anwärter auf den Magdeburger Erzstuhl ge­wesen 111).

Der zweite war Florenz von Brunkhorst, Sohn des Edlen Florenz von Brunkhorst und Neffe des Erzbischofs Gisel­bert112). 1289 begegnet er als Propst von Hadeln und Bremer Domherr113), später als Archidiakon von Rüstringen und Propst von St. Ansgar zu Bremen114), seit 1300 als Scholastikus 115). Er starb noch im Jahre seiner Wahl116), und Bernhard ver­zichtete auf seine Ansprüche¹17).

Der dritte Eleft Otto von Diepholz, ein Bremer Domherr118) aus edlem Geschlecht119), starb bald nach seiner Wahl120).

102) Schönecke G. 63.

103) Hildesh. UB. I S. 401 Nr. 413 v. J. 1182, S. 410 Nr. 422 v. J. 1183 erscheint Thiodericus de Goltorne unter den Ministerialen

Hist.

arch. Brem. S. 22 u. Anm. 1: originem duxit de genere ministerialium honestorum.

104) Bremer UB. I S. 390 Nr. 348.

105) Excerpta ex necrologio Hildesh. ecclesiae veteri, Leibniz I, 764: anni­Aversariis domini Henrici dicti de Goltorne Concanonici nostri et in Esto Episcopum Ecclesiae Bremensis electi.

106) Hist. arch. Brem. S. 23.

107) Bremer UB. II S. 14 Nr. 15 v. J. 1302, S. 80 Nr. 72 v. J. 1307. 108) Hist. arch. Brem. S. 23.

-

109) Ann. Lubic. MG. SS. XVI, 420 Hist. arch. Brem. a. a. D. dombor- Schäfers S. 54 f Schönecke S. 64 f.

110) Schäfers S. 53.

111) ebd. S. 54.

112) Ann. Lubic. a. a. D.

113) Brem. UB. I S. 490 Nr. 452.

115) ebd. S. 565 Nr. 534.

Hist. arch. Brem. S. 15 Anm. 2, S. 23.

114) ebd. S. 556 Nr. 523 v. J. 1298.

116) Hist. arch. Brem. S. 24.

117) ebd.

118) ebd. Hauck V, 1172.

119) Lüneburg . UB. XV S. 10 f Nr. 4 v. J. 1198 wird Cono de Depholte the unter den Nobiles genannt, ebd. S. 40 Nr. 43 v. J. 1255: Johannes miles vir nobilis dictus de Thefholte, ebd. S. 63 f Nr. 70 v. J. 1274: nobiles viri de depholte, Hist. arch. Brem. a. a. O. wird Otto als nobilis de Depholte bezeichnet.

120) Hist. arch. Brem. a. a. O.

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