ihn nach feinem Tode als dortigen Domherırn®"). Mit ihm ge
langte zum erſten Male ein Bürgerſohn durch die Wahl des
Kapitels. das gegen die Erhebung eines ſolchen Mannes alſo
keine Bedenken mehr hegte, zur biſchöflichen Würde. Unbekümmert um die Wahl des Kapitels ſetzte der Papſt
den Biſchof von Osnabrück Melchior von Braunſchweig
(1375-= 1381) nach Schwerin es), einen Sohn Herzog Heinrichs II.
de Graecia aus der Linie Grubenhagen und ſeiner zweiten
Gattin Heilwig®).
. Nach ſeinem Hingang begannen die Streitigkeiten um den biſchöflichen Stuhl von neuem. Das Kapitel wählte ſeinen Dekan Johann Junghe.(1381- 1389) 7). Er entſtammte einer Wismarer Bürgerfamilie n) und hatte früher das Archidiakonat Waren innegehabt). Er endete durch die Hand ſeines eigenen Dieners??).
ö. Papſt Urban VI. providierte gegen ihn den Biſchof von Münſter , den Böhmen Potho von Pothenſtein (1381 bis 1390)*). Vordem war er königlicher Hofkaplan, Dekan zu Olmütz ) und Archidiakon zu Prag é) geweſen. Sein Geſchlecht zählte zu den angeſehenſten und mächtigſten in Böhmen ? 7). “Ds Gegenbiſchof hatte Papſt Clemens VII einen gewiſſen Gerhard aufgeſtellt, von dem weiter nichts bekannt iſt?s).
Auf Potho folgte durch päpſtliche Proviſion der Biſchof von Skara Rudolf III. von Mecklenburg (1391— 1415) 0), 67) ebd. XX S. 72 Nr. 11 379 v. J. 1581 68) ebd. XVII S. 610 Rr. 10782 v. J. 1375.
69) Päpſtl. Urk. u. Reg. Il S. 82 Nr. 281 u. Anm. v. J. 1358 providiert ihn der Papſt mit einem Kanonikat in Mainz und nennt ihn als . des verſtorbenen Herzogs Heinrich von Braunſchweig— Pelſter
36.
70) Mekl. UB. XX S. 80 Nr. 11 385 v. J, 1381 erſcheint er als„Johan Junghen, deken und electo der kerken to Zwerin“— Detmar⸗Chron., Düb Ehron. I, 572— Krantz, Metropolis X c. 36 S. 284.
71) Schröder, Papiſtiſches Mecklenburg J, 1562 f; hier find verſchiedene Rachrichten über dieſe Familie zuſammengeſtellt.
Mekl. AB. XV S. 348 Rr. 9188 v. J. 1363.
Detmar⸗-Ehron., Lüb. Chron. Il, 27— Hederich, v. Weſtphalen II, 1805. Detmar⸗Chron., Lüb. Chron. I, 574— Rufus⸗Chron. Lüb. Chron. II, 260— Pelſter S. 73— Sein Bruder iſt Jesco von Pothenſtein, Cod. dipl. Moraviae IX S. 119 Nr. 151 v. J. 1360, S. 120 Nr. 155 v. J. 1360.
5) Cod. dipl. Moraviae lx S. 119 Nr. 151 v. J. 1360— Pelſter a. a. O. Gancellaria Johannis Noviforensis, Archiv f. öſterr. Geld). XVIII S. 112 Nr. 149
77) Das Geſchlecht gehörte zu den böhmiſchen Nobiles(ſ. unter Naum burg ). 1240 erſcheint Dietmarus nobilis de Pottenstain, Reliquiae manüser. omnis aevi diplomatum, ed. Ludewig IV S. 42 Nr. 16, der Nobilis Jesco de Pothenstein, ſein Bruder, 1369, Cod. dipl. Moraviae IX S. 129 Nr. 155, 1366 der Nobilis Vanco de Potenstayn, ebd. S. 363 Nr. 448.
78) Er wird in zwei Urkunden des Papſtes Clemens Vll. vom 18. Febr. 1382 erwähnt, Mekl. UB. XX S 1027 Rr. 11409, S. 104 ff Nr. 11410.
79) ebd. XXjl S. 4f Rr. 12257 v. J. 1391.
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