Einleitung.
für die die Sprache ein Wort geprägt hat, zu den Elementen gehört oder nicht. Im Grunde genommen ist es nicht so schlimm; man muss sich nur darüber verständigen, was man mit den Worten meint, dann geht es schon. Es bleibt eben doch beim Porträtmachen, nur dass man nicht wahllos allerhand Eigenschaften neben einander stellt, sondern im Sinne der Elementar-Analyse vorgeht, die vorläufig nicht weiter auflösbaren Eigenschaften wählt und vor allen Dingen sich der Vollständigkeit zu nähern sucht, d.h. bei der Schilderung keine der als wichtig erkannten Eigenschaften auslässt. In diesem Sinne also sollte man Menschen schildern und in diesem Sinne sollte man auch Goethe schildern. Geschehen ist es meines Wissens noch nie, und die vorhandenen Schilderungen leiden, so geistreich sie im Einzelnen sein mögen, durchaus an Zerfahrenheit, Principlosigkeit.
Jedoch bleibt noch Eins zu bedenken. Wir können uns nur deshalb eine Vorstellung von den inneren Zuständen Anderer machen, weil wir uns an Aehnliches in unserem Innern erinnern. Was wir nicht selbst gefühlt haben, das existirt für uns nicht, und Zustände, für die die persönliche Erfahrung kein Analogon hat, müssen uns unter allen Umständen räthselhaft bleiben. Nun habe ich bisher angenommen, dass alle Fähigkeiten bei Allen in einem gewissen Grade vorkommen, wie etwa Alle dieselben Knochen haben. Aber diese Annahme ist durchaus nicht bewiesen. Betrachtet man die verschiedenen Gehirne, so kehren zwar die Hauptfurchen und die Hauptwindungen
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