Urtheile über die männliche Erscheinung Goethes.
der Haare ist etwas heller. Er trägt das Vorderhaar ratzenkahl abgeschoren, an den Seiten ausgekämmt und völlig anliegend, einen langen Zopf, weiss gepudert.“
Falk(Sommer 1794):„Er ist von mittlerem Wuchse, hat ein männlich braunes Antlitz, schwarze funkelnde Augen, einen tieffassenden Blick, einen starken schwarzen Bart und genialische, aber regelmässige Züge.“
David Veit(October 1794):„Er ist etwas mager und bleich im Gesicht; die Nase sieht länger aus, und die ihm gewöhnliche steife Stellung wird um so auffallender.“
Jean Paul(17. 6. 1796):„Sein Vorlesen ist ein tieferes Donnern, vermischt mit dem leisesten Regengelispel; es giebt nichts Aehnliches.“
Ch. v. Stein an ihren Sohn Friedrich(26. 2. 1796): „er[Goethe] war entsetzlich dick, mit kurzen Armen, die er ganz gestreckt in beide Hosentaschen hielt... er ist recht zur Erde geworden, von der wir genommen sind.“
Dieselbe(10. 1798):„Goethe sehe ich selten, und wenn es einmal geschieht, so erschrickt mich seine immer zunehmende Dickheit.“
Vulpius(an August Goethe 21. 9. 1808):„Der Vater ist recht wohl aus dem Bade gekommen, schmal und sine Bauch. Er bewegt sich viel leichter.“
Graf Baudissin(Mai 1809):„Ich schwöre, dass ich nie einen schöneren Mann von 60 Jahren gesehen
Möbius, Werke II. 2
