Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1903) Goethe ; Theil 2
Entstehung
Seite
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Urtheile über den Greis. Goethe.

stark, das Kinn etwas hervortretend, der Hals bedeu­tend fleischig.

Carus(21. 7. 1820): der Arcus senilis, in; der. Hornhaut beider Augen beginnt zwar sich zu bilden, aber ohne dem Feuer des Auges zu schaden.

Frau von Both(24. 8. 1820):Ich hatte nämlich schon vorher erfahren, dass er nicht mehr ganz scharf höre.

von Weltzien(9. 10. 1820): Beschreibung von Goethes Gesicht, viele Furchen, ausserordentlicher Ausdruck des Ueberwundenhabens, unverkennbare Herzensgüte, ehemalige Leidenschaftlichkeit, die sich in dem unsteten Wechsel seines Blickes offenbart.Sein grosses helles Auge heftete er während des Gespräches oft auf mich, sowie ich aber aufblickte und seinem Blicke begegnete, wandte er diesen gleich ab und liess ihn unstät herum schweifen.

v. Quandt(Winter 1820):Goethe bediente sich des scherzhaften Ausdrucks, dass ihm die Natur einen Nickfang gegeben, wodurch die rechte Seite des Stirn­beines etwas eingedrückt war und das rechte Auge tiefer als das linke stand. Aus dieser Anomalie con­struirte er die Bildung seines Gesichtes und sprach als Physiolog, als Künstler, als Poet, als ein universeller Geist... Um diese Eigenheit in der Schädelbildung zu verbergen, hat Rauch den Kopf der Büste gewendet obwohl diese Bewegung nicht in Goethes Art lag, der jedem angesichts ins Angesicht schaute.

(Der AusdruckNickfang soll sich darauf be­ziehen, dass Goethe mit der Zange geboren sei!)