Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1903) Goethe ; Theil 2
Entstehung
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Das Körperliche.

Treppen herunter, ohne sich anzustützen oder den Arm eines Begleiters zu brauchen.

Begegnungen eines Engländers mit Goethe. (Deutsche Rundsch, XXV. p. 187. Aug. 1899):Vor 27 Jahren beschrieb ich ihn folgendermaassen: Goethe ist ein älterer Mann, seine Würde hat etwas ‚Er­drückendes, ein durchdringendes und unerträgliches Auge: ‚The eye like Jove to threaten Or command, eine Adlernase, sehr ausdrucksvolle Lippen, die wenn geschlossen, scheinbar eine Anstrengung machen, sich zu öffnen, als könnten sie nur mit Mühe den ver­borgenen Schätzen den Ausweg verwehren. Seine Bewegungen sind leicht, seine Art hat etwas ‚Zünden­des. Jetzt gewahrte ich dasselbe Auge, aber wie dünn waren die Brauen, die Wangen gefurcht, die Lippen nicht mehr sich kräuselnd in stolzem Druck. Die vornehme aufrechte Haltung von ehedem hatte einer leichten Neigung des Körpers nach vorne Platz

gemacht. Kozmian(2. 10. 1829):Er war der schönste Greis, den ich in meinem Leben gesehen... Die drei

Falten, die seine Stirn durchfurchten und sich bis zu den Augen hinzogen, waren der deutlichste Ausdruck des Genius.

v. Müller(21.5. 1829):Mit Schmerz bemerkte ich, wie seine Augen immer mehr umgrauen, die Pu­pillen verknöchern.

Dr. K. W. Müller(183132):seine Stirn war wie Jupiters Stirn gewölbt, ohne alterbezeichnende Furchen: