Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1903) Goethe ; Theil 2
Entstehung
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Vergleichung der Gallschen mit der Schadowischen Maske.

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äusserem Augenwinkel und Mundwinkel links 8 cm, rechts 7,3 cm. Ursache der Skoliose ist offenbar die wesentlich stärkere Entwickelung der linken Hälfte des Vorderkopfes: die Wölbung der linken Stirn­hälfte ist stärker als die der rechten. Von den nur mässig starken Stirnhöhlenbuckeln ist der linke grösser. Das Charakteristische der Stirn ist die starke Ent­wickelung ihres mittleren oberen Theiles und die Breite der Stirn in der Höhe des Schläfenmuskel­ansatzes. Dagegen ist die untere Stirn schmal(etwa 11 cm), wie schon der geringe Augenabstand zeigt. Die Stirnecken fehlen ganz. Von Hautfurchen der Stimm ist wenig zu sehen, nur rechts über dem inneren Augenwinkel ist ein tiefer Einschnitt. Die Nasenlippenfurchen sind tief, die Winkel des fest­geschlossenen Mundes sind gesenkt. Die Oberlippe ist mittellang(2 cm) und hat ein auffallend breites Philtrum. Das Kinn ist ziemlich lang(4 cm), breit und kräftig, ein wenig vorstehend, in der Mitte getheilt. Die linke Hälfte ist stärker als die rechte. Der Unter­kieferwinkel scheint wenig ausgesprochen gewesen zu sein.(Beim alten Goethe stört die Fettentwickelung das Urtheil, wenn aber die Bilder von May und von Melchior in dieser Hinsicht richtig sind, so war Goethes Unterkiefer geradezu weiblich weich geformt.) Zu beiden Seiten der Nase sieht man deutliche Pocken­narben.'

Vergleicht man mit der Gallschen Marke die Schadows, so ergiebt sich Folgendes. Beide Masken stimmen vielfach überein. Breite der Stirn, Abstand

Möbius, Werke Ill. 3