Goethe und Gall.
wird. Ich werde also Ihr Gesuch entweder mündlich oder schriftlich bey ihm anbringen. Er verdient auf alle Weise, von jedem Denkenden gekannt und gehört zu werden: denn ausser dem höchst Belehrenden seines Vortrags findet man in demselben die angenehmste Unterhaltung.“ Am 16. 8. schreibt er an den Herzog: „Indessen habe ich Galls Vorlesungen mit grosser Unbequemlichkeit abgewartet und mich doch sehr unterhalten und erbaut gefunden. Wahrscheinlich haben Ew. Durchlaucht ihn nunmehr selbst gesehen und gehört, beurtheilt und geschätzt.“ Am 28.8. schreibt er wieder an den Herzog:„So gelangten wir... wieder nach Halle, wo Dr. Galls Nahme noch immer nachklingt, über dessen Leistungen ich mich bald mit Ew. Durchlaucht mündlich zu unterhalten hoffe.“ Am 16. 11. schreibt er an Eichstädt:„Ew. Wohlgeb. erhalten mit Dank das übersandte Lustspiel zurück. Es ist zwar nicht ohne Humor, doch stösst es gegen eins der Hauptgesetze unsres Theaters an, indem es den Doctor Gall nennt und sich hauptsächlich auf dessen Wesen und Treiben bezieht. Ich lasse jederzeit die Namen lebender Personen ausstreichen und die Stellen verändern, wenn ihrer im Vorbeygehen erwähnt wird; denn ich glaube nicht, dass man das Recht hat bekannte Männer— und solche müssen es doch wohl seyn— im Guten oder Bösen auf dem Theater zu erwähnen.“?)
Im Tagebuche steht unter 24. 3. 1806:„Rec. Galls in der J. A. L. Z.“, unter 12. 4, 1806:„Hofr. Eichstedt mit dem Müllerischen Brief.“ In diesem Briefe an