Goethe und Gall.
daher wohl gewünscht hätte davon vorher unterrichtet gewesen zu sein, zumal Sachkenntniss ihn dazu qualificire.“ Ebenda wird auch gesagt die mit J. R. unterzeichnete Recension sei von Reil. Reil hatte früher gesagt, er habe„in Galls anatomischen Demonstrationen des Gehirns mehr gesehen, als er geglaubt hätte, dass ein Mensch in seinem ganzen Leben entdecken könnte.“ Jetzt dankte er Gall dafür mit dem anonymen Angriffe auf seine Anatomie und seine Schädellehre, auf sein Wissen und seinen Charakter. Die Professoren Walter und Ackermann hatten Gall verurtheilt, da konnte doch Reil nicht zurückbleiben. Ich habe mich entschlossen, die giftige Recension abdrucken zu lassen, damit dieser Beitrag zur Geschichte der deutschen Gelehrten nicht verloren gehe.‘) Einige Bemerkungen über Reil seien angefügt,”) und auch den Herren Walter und Ackermann seien einige Worte gewidmet.)
Nach Laube(Neue Reisenovellen II. p. 158. 1837) hat Goethe folgendes über Gall gesagt. Zwar ist diese „mündliche Mittheilung“ anderweit nicht bezeugt, aber sie klingt so, als wäre sie echt.
„Von seinem[Galls] Vortrag ist man im Ganzen wohl zufrieden. Ist er gleich nicht immer streng logisch geordnet, und laufen gleich zuweilen entbehrliche excursus mit unter, so ist er doch immer nicht nur unterhaltend, sondern auch wirklich belehrend. Ich habe den Schlüssel zu manchen von mir gemachten Beobachtungen gefunden. Auch ist mir Gall’s Organenlehre, ob wir gleich noch nicht an das Detail gekommen sind, doch schon ziemlich klar, und scheint