Goethe und Gall.
öffnet.“ Im Tagebuche von 1807 heisst es:(19. 10.) „Um 4 Uhr zu Weisser,“(21. 10.)„Nachmittag bey Weissern wegen der Büste.“(22. 10.)„Bey Weissern wegen der Büste.“(24. 10.)„Nachmittag bey Weissern.“ Es scheint sich also das Aufsetzen und Augenöffnen durch den Bildhauer Weisser gleich an die Abformung angeschlossen zu haben. Wahrscheinlich hat Goethe später die durch Weisser bearbeitete Gallsche Maske gemeint, wenn er am 18. 8. 1820 sagt, dass die Berliner Künstler(Tieck und Rauch) zur Vorbereitung der Büste„die vorhandene Maske ausdruckten.“
Wer die Maske selbst gemacht hat[Gall? Spurzheim?], wohin die ursprüngliche Maske gekommen ist, das erfahren wir nicht. Das aber steht fest, dass wir Gall das einzige zuverlässige Bild aus Goethes Mannesjahren verdanken.
Ein Nachklang des Besuches von Gall ist es, wenn Goethe im Tagebuche unter dem 3. 11. 1807 berichtet:„Besuchte ich dieselben[Savignys] und ging nachher zu der Prinzess Caroline, wo Frau von Stein gegenwärtig war. Ich unterhielt sie mit dem Schema der Gemüthskräfte und der daraus zu ziehenden Horoskopen.“ In den Briefen wird Galls Besuch nur einmal erwähnt. Goethe schreibt am 19. 10. 1807 an einen Unbekannten: Seine Aufmerksamkeit werde wieder auf den Maler Klotz gelenkt,„indem Herr Dr. Gall in diesen Tagen mir von den fortgesetzten Bemühungen desselben[um eine Farbenlehre] erzählt hat.“ Da Klotz aus seinen Ansichten kein Geheimniss mache, wie er