Rolletts Aufsatz.
aufhält, Medaillen geprägt. Die von Herrn Loos, zeigt auf der Vorderseite Galls Bildniss, mit der Umschrift: Im Forschen kühn, bescheiden im Behaupten; im Abschnitte: geboren 1758. Auf der Rückseite erscheint ein menschlicher Schädel mit einem Schleyer, der ihn aber nur zum Theil verbirgt, mit der Umschrift: Der Seele Werkstatt zu erspähn, fand er den Weg. Der Schädel ruht auf einem Quadratsteine, auf dessen Vorderseite Aeskulaps Schlangenstab und eine Fackel kreuzweis liegen. Im Abschnitte steht: lehrte zu Berlin 1805.(Diese Medaille kostet in feinem Silber 2 Thaler, im Ducatengolde 34 Thaler.)
Die zweyte von Herrn Abramson, welche auf Veranstaltung eines ansehnlichen Theils seiner Zuhörer geprägt wurde, hat auf der Vorderseite sein Bildniss mit der Umschrift: Josepho Gall, organorum in cerebro scrutatori, und der Inschrift: Auditores Berolinenses MDCCCV. Die Rückseite stellt einen Schädel vor, mit den von Gall angegebenen Sitzen der Gemüthsorgane, auf einem Postamente über einem Aeskulapstab, aus dem ein Lorbeerzweig grünt, auf den von der linken Seite her einige Strahlen der aufgehenden Sonne fallen. Die Umschrift aus Claudian ist:
Distribuit partes animae sedesque.— Der Geburtsort Galls ist Tiefenbrunn, ein ritterschaftlicher Ort bey Pforzheim.“ (Intelligenzblatt der J. A. L. Z. No. 61, p. 522 vom 5. Juni 1805.)
4) Diese Briefstellen sind entnommen aus:
Rollett, Prof. Alexander in Graz, Aus dem Zeitalter der Phrenologie mit besonderer Beziehung auf Goethes Verkehr mit dem Phrenologen Gall.(Deutsche Revue. VII. Jahrg. 2. Band. p- 360, April—Juni 1882.)
J. Andreas Streicher, der Freund Schillers, heirathete in Augsburg die Tochter des berühmten Orgelbauers und Clavierbauers J. A. Stein. Seit 1795 führte er in Wien die Pianefortefabrik seines Schwiegervaters weiter. Er schloss da Freundschaft mit Gall, der sein Hausarzt war. Als Gall fortging, nahm er sich seiner Angelegenheiten an. Gall schrieb ihm 1805—1827. Alexander Rolletts Grossvater hat die Briefe gesammelt, und so sind sie an Alexander Rollett gekommen. Einige sind an Henriette Streicher gerichtet. Diese übersetzte Galls Werk ins Deutsche und gab ihre Uebersetzung ihrem Arzte Rollett. Rollett, der Enkel, hat einen ansehnlichen Quartband Gallscher Abhandlungen,
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