Druckschrift 
Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
Entstehung
Seite
2
Einzelbild herunterladen

keit: er bedarf, ſoll er anders lohnen, ſorgfaͤltiger Pflege und haͤufiges Regens, und ſelbſt dann lohnt er meiſt nur ſparſam dem ſauren Schweiße. Am mehrſten eignet er ſich zum Bau der Huͤlſenfruͤchte und der Kartoffel. Er iſt indeſſen einer un­endlichen Vervollkommnung fähig, und was er ſelbſt in trocknen Jahren zu leiſten vermag, hat er zum Erſtaunen in den Jahren 1831, 35 und 36 bekundet, wo die Roggenaͤrnte in dieſer Ge gend hoͤchſt ergiebig ausfiel. Der Flaͤcheninhalt der geſammten zu Brandenburg gehörigen Acker betraͤgt etwas über 3881 Morgen. | Obſt gedeihet zwar, aber nur bei mühſamer Sorgfalt, auch Wein. Dagegen wachſen die Kiefer, Fichte, Birke, Elſe, Eiche

| und anderes nutzbares Gehoͤlz wild und in Maſſe. wuͤrde man ſich irren, wollte man, wie ſo mancher / Fremde, den beim bloßen Nennen der Mark ein Schauer befaͤllt, waͤhnen, jener leichte Boden, jener Sand wäre die einzige Erd­art, welche ſich um Brandenburg her faͤnde; auch Lehm iſt ſehr | Häufig: er liegt theils offen an der Oberflaͤche der Erde, theils . zieht er ſich ſchichtenweiſe eine Strecke fort unter dem Sande. Und nicht bloß in der Tiefe, ſelbſt auf Höhen trifft man ihn tritt er bisweilen zu Tage, während Sand die Nie Dieſer lehmige Boden iſt fruchtbar und ſelbſt

Sehr

an; ja hier derungen füllt. zum Weizenbau geſchickt, und darum fehlt es auch Branden­

burgs Umgebungen nicht an ſolchen Stellen, wo man des An­blicks froh wird jener goldenen Saaten, deren ſich ſonſt nur die | reichern und üppigen Auen zu ruͤhmen haben. Viele Lager von | Lehm find reichhaltig, und fo gewährten fie von jeher der an | Bruchſteinen fo gänzlich armen Gegend den unberechenbaren Vor / theil des Fertigens von Ziegeln, wodurch hier zu Lande von

ö . 5 1

>

| } | | Anfang an die Art des Bauens bedingt ward.

Derjenige Theil des Bodens, welcher, niedrig gelegen, un­

unterbrochen vom Waſſer beſpuͤlt oder befeuchtet war, ohne der

. Stroͤmung ausgeſetzt zu ſein, hat nach und nach Moor ange

| ſetzt, Graswuchs erzeugt und dadurch eine Decke von ſchwarzem

Humus erhalten, der, weil er aus Vegetabilien entſtanden und mit denſelben reichlich durchwachſen iſt, Torflager bildet und Wieſengrund. Auch an dieſer dritten Erdgattung iſt die Gegend | um Brandenburg nicht arm, und darum das Areal der zur Stadt