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nichts üuͤberfluͤſſiges, nichts der Theilnahme Unwuͤrdiges unter— nehmen. Zur leichtern uͤberſicht des Ganzen theilen wir das Werk in vier Perioden: fie werden durch die merkwuͤrdigſten Ereigniſſe, die unſre Stadt betroffen haben, ſelbſt an die Hand gegeben. Die erſte derſelben wird den Zeitraum umfaſſen, wo Brandenburg zum erſten Male eintritt in die Geſchichte bis zu feiner völligen Bewältigung durch die Deutſchen, oder von 928 bis 1157, die zweite von 1157 anheben und bis zur Einführung der Reformation oder bis zum Jahre 1539 fortgehen. Von da ſoll die dritte beginnen, die ſich wieder endigt mit dem Jahre 1715, wo beide Staͤdte, die Alt- und Neuſtadt, unter einem Magiſtrat vereinigt wurden. Die vierte wird die Geſchichte von dieſem Zeitpunkte bis zum gegenwärtigen Jahre 1837 fort— fuͤhren.
Vorgaͤnger haben wir bei dieſem unſerm Werke nur wenige, in der Art, wie wir es zu bearbeiten gedenken, die innern Ver— haͤltniſſe eben fo wie die aͤußern zu beruͤckſichtigen, eigentlich keine, doch ſchaͤtzbare Vorarbeiten. Es muͤßte ja auch befremden, wenn man der Geſchichte einer ſo merkwürdigen Stadt noch nie ſeine Aufmerkſamkeit geſchenkt haͤtte! Wir erwaͤhnen hier zuerſt der unbezweifelt in Brandenburg ſelbſt vor dem 14ten Jahrhundert abgefaßten und bis dahin fortgeführten Brandenburgiſchen Chro— nik, welche hoͤchſt ſchaͤtzbare Nachrichten auch über Brandenburg enthalten hat. Leider iſt das Werk ſelbſt nicht mehr vorhanden. In jener fuͤr die Mark ſo unruhevollen Periode nach dem Ab— ſterben des Deutſchen Kaiſers Ludwig von Bayern(1347), wo Kaiſer Karl IV. das Markgrafenthum Brandenburg auch fuͤr ſich in Anſpruch nahm und die Bayeriſche Linie daraus zu verdrängen ſuchte; wo er oͤfters in der Mark weilte und ſich mit den in— nern und aͤußern Verhaͤltniſſen des Landes vertraut zu machen ſtrebte, ward er dieſer Chronik habhaft, nahm fie mit nach Boͤhmen, und als er dem damaligen Rector der Agidienſchule zu Prag, Pulkawa, aufgab, eine Geſchichte Boͤhmens zu bearbei— ten, ſchenkte er ihm unter andern dieſe Chronik von Brandenburg, ſie bei Abfaſſung ſeines Werkes zu benutzen. Pulkawa entledigte ſich des Auftrages im Jahre 1374, und in feiner dies: fallſigen Schrift gibt er mehrere intereſſante Facta aus jener