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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
Entstehung
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ren unſers Herrn und Seligmachers und des heiligen Pe­»trus, des vornehmſten unter den Apoſteln, einen biſchoͤflichen »Stuhl errichtet, indem wir zum Vorſteher desſelben ſetzen den frommen Praͤlaten Thiatmar, und derſelben Kirche »die nördliche Hälfte der ganzen Inſel, auf wel cher die Stadt gebauet iſt, und die Hälfte aller dazu » gehörigen Dörfer, uͤberdem zwei ganze Städte mit allem ih »rem Zubehoͤr, Pricerwi und Ezeri) genannt, verleihen. Außerdem haben wir für den Sprengel des vorerwaͤhnten »Bisthums folgende Gaue beſtimmt: den Gau Moraciani), » Cierwifti(3), Moni C), Zpriavani(), Heveldun, Vuu­»cri(), Riaciani(7), Zamcici(2), Daſſia(C), Luſici 10).

) D. i. Pritzerbe und Zieſar, nicht Vercheſar, wie der Verfaſſer der Schrift: uͤber die aͤltere Verfaſſung der Mark S. 9, Note*r) will. Vercheſar iſt nie eine Stadt geweſen, wie doch die Urkunde ver langt, wohl aber Zieſar, und dieſes hat ſpaͤterhin den Brandenburgi­ſchen Biſchoͤfen zur Reſidenz gedient, alſo ihnen gehört, und kommt in der aͤlteſten Urkunde unter dem Namen Jezere vor, woraus der Coneipient der obigen Urkunde wohl Ezeri machen konnte.

) Bei Leitzkau, Zieſar 20,

) Zerbſt.

) Plane, nach dem Fluͤßchen Plane ſo genannt.

>) Spree.

) Mer.

) Rhin.

) Uungewiß, woher dieſer Name, Der Gau lag um Parey(an der Elbe oder an der Havel?).

) Doſſe.

) Lauſitz. Dabei ſei bemerkt, daß der Sprengel des Brandenburgiſchen Bisthums nachmals nicht ganz ſo groß geweſen if, namentlich nicht den Doſſegau, nicht die Lauſitz und nur einen kleinen Theil des Gaues Zameiei umfaßt habe. Offenbar hat das ſeinen Grund in den an­faͤnglichen unbeſtimmten, ohne hinlaͤngliche Ortẽskenntniſſe getroffenen Anordnungen, welche ſpaͤterhin abgeändert werden mußten, weil Colliſionen entſtanden. Vgl. Gallus in den Beitraͤgen zur Geſchichts­und Alterthumskunde der Nieder⸗Lauſitz. Lieferung 1 S. 35. An­ders zwar erklaͤrt ſich die Sache v. Ledebur in ſeinem Archiv. Bd. I. S. 27 ff. Allein man vgl. nur auch Palacky: Geſchichte von Boͤh­men. Bd. J. S. 227. Note 39. Auch bei Abfaſſung der Stiftungsur­kunde des Prager Bisthums tappte der Concipient unſicher umher.