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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
Entstehung
Seite
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39 Urkunde, welche noch jetzt im Originale im Archive des hieſigen Domcapitels vorhanden iſt, und ſich ſeltſamer Weiſe trotz der drohendſten Gefahren unverſehrt erhalten hat. Wegen ihrer Merk­wuͤrdigkeit und weil ſie am beſten die damaligen V zerhaͤltniſſe be urkundet, folge ſie hier in woͤrtlicher uͤberſetzung().

Im Namen der heiligen und ungetheilten Dreieinigkeit. »Otto, durch die fuͤrſorgende Gnade Gottes König(2). Weil wir es der Muͤhe werth erkannt haben, daß alle Glaͤubigen darauf denken den chriſtlichen Glauben fortzupflanzen und die Rchriſtliche Religion zu verbreiten, fo haben wir nach Bera »thung mit dem ehrwürdigen Praͤlaten, dem Legaten der Roͤ » mifchen Kirche Marinus(2), und mit den Erzbiſchoͤfen » Friedrich(i) und Adaldag(5) und mit mehreren andern Biſchoͤfen und mit unſerm theuern Bruder Bruno(5) und »unſern Edeln und vornaͤmlich mit unſerm geliebten Herzoge v und r,. Gero in unſerm geerbten Beſitzthume, wel ches in deſſen Mark gelegen iſt, im Lande der Slaven, im »Gau Heveldun, in der Stadt(2) Brendunburg, zu Eh

1) Wir haben hierbei den neueſten und, wenige Druckfehler abgerech­net, fehlerloſeſten Abdruck dieſer Urkunde vor uns gehabt, wie er ſich in der Schrift des hieſigen Ober-Dompredigers und Profeſſors Dr. Schröder(kurzer Abriß einer Geſchichte der hohen biſchoͤflichen Stifts- und Domkirche zu Burg-Brandenburg S. 38 f.) beſindet. Aber auch das Original ſelbſt iſt eingeſehen und ſorgfaͤltig verglichen worden, ſo daß jeder Buchſtabe verbuͤrgt werden kann. Gerckens Stiftshiſtorie hat ſich bei Anfertigung eines neuen Copiarii für das Archiv des Domeapitels als unzuverlaͤſſig bewährt.

*) Otto hatte damals noch nicht die Kaiſerwuͤrde in Rom erhalten.

3) Marinus war eigentlich Biſchof von Bomarzo in Italien, aber 948 vom damaligen Papſte Agapet IL. als Legat an Otto's Hof nach Deutſchland geſendet worden.

4) Friedrich war Erzbiſchof von Mainz.

3) Er war Erzbiſchof von Hamburg.

é) Er war Erzbiſchof in Coͤln am Rhein.

7) Hier heißt Brandenburg(die Havelinſel, wie die Urkunde ausdruͤck­lich beſagt,, zum erſten Male eivitas, was eine ſtaͤdtiſche Verfaſ ſung nach damaliger Zeit vorausſetzen laͤßt. Natuͤrlich wird eine ſolche nicht gefehlt haben, ſobald die Deutſchen Meiſter des Ortes gewor­den waren. Von ihrer Beſchaffenheit verlautet nichts.