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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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Als die Einrichtung der Kirche vollendet war, mochte Pri­bislav wuͤnſchen, daß feine verſtorbenen naͤchſten Verwandten und Ahnen noch im Tode an den Segnungen des Chriſtenthu mes Antheil nehmen, der Kirche angehoͤren ſollten. Darum ließ er hoͤchſt wahrſcheinlich jetzt(i) ihre Gebeine dorthin bringen und beiſetzen, widmete ihnen auch Grabſteine mit Inſchriften in Lateiniſcher Sprache, davon zwei ſogar in Verſen, was nur möglich, wenn des Lateiniſchen kundige und claſſiſch gebildete Maͤnner ſich hier vorfanden. Das aber waren zu jener Zeit bloß die chriſtlichen Geiſtlichen, deren es alſo jetzt wirklich in Bran denburg gegeben haben muß. Dieſe Inſchriften nun, das ſicherſte Denkmal der Geſchichte der fuͤrſtlichen Haͤupter unſerer Stadt aus der erſten Hälfte des zwölften Jahrhunderts, find zwar ſchon laͤngſt vernichtet; aber gluͤcklicher Weiſe hat uns Sabinus(2) eine Beſchreibung davon gegeben, und wir ſtehen nicht an, ſel­bige hier in woͤrtlicher ͤberſetzung beizufügen, auch ſchon um des: willen, damit das Andenken an die Sache aufgefriſcht und für

Gottſchling's Anmerkungen zu Fromme's Nomenclat. rer. Branden­burg. S. 167 f.; desſelben Beſchreibung der Stadt Alt⸗Brandenburg. S. 41 ff. Joachim Chriſtoph Heinß Beſchreibung der auf dem Berge bei Brandenburg geſtandenen Marienkirche. Ein Programm. 1752. fol. In Steindruck wiederholt von J. G. Wagner. Brandenburg 1827. fol. nebſt einem Grundriß und Proſpect der Kirche(noch jetzt zu haben). Das beſte Werkchen hieruͤber! Der verdiente Verfaſſer hatte auf ſeine Koſten die Kupferplatten zu dem Grundriß und Pro ſpeet, desgleichen zum Profil oder Durchſchnitt der Kirche von Mor­gen gegen Abend ſtechen laſſen; ſie werden noch verwahrt in dem zur Aufſtellung der mathematiſchen Inſtrumente beſtimmten Zimmer des hieſigen Gymnaſiums. Ehe die Marienkirche 1722 eingeriſſen ward, veranſtaltete man ein genaues, ſauber gearbeitetes Modell, das lange Zeit in der hieſigen Domkirche ſich befand, dann in die Kbnigliche Kunſtkammer nach Berlin gefchafft wurde, jetzt aber auf ſpeciellem Befehl Sr. Majeſtaͤt, unſers Königs, wieder zuruͤckge­geben und in dem Antiquitaͤten⸗-Cabinet des hieſigen Domes auf­geſtellt iſt.

) Es iſt nämlich ſehr unwahrſcheinlich, daß ſich Pribislav's Vorfahren ſelbſt, in dem Triglaffstempel hätten beiſetzen laſſen. Woher dann die Lateiniſchen Inſchriften auf den Grabſteinen?

) De Hugone marchion. S§. VII. T. I. pag. 201. ed. Krause.