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die Zukunft ſicherer erhalten werde.»Der Vater(der unten » genannten drei Bruͤder, Brumito)«, berichtet Sabinus,»iſt be: »erdigt zu Brandenburg auf dem Harlunger Berge in der Kirche »der gottſeligen Jungfrau Maria.—— Die Bruͤder(Mein» fried, Hermann, Siegfried) liegen in derſelben Kirche, wo der »Vater liegt, vor dem Hauptaltare, welcher im Halbkreiſe gegen »Oſten zu iſt. Ihre Grabſteine find in Brandenburg noch(9 »vorhanden, aber ſo abgetreten, daß faſt keine Spur von »den Buchſtaben auf denſelben mehr ſichtbar erſcheint. Die In»ſchriften, welche darauf ſtanden, noch vor hundert Jahren, wo » fie noch nicht gänzlich verwiſcht waren, ſchrieb ein Freund des »Alterthums auf eine Tafel und hing ſelbige auf an der Wand »des Halbkreiſes. Dieſe Tafel befand ſich noch in meiner Ju— »gend in der Kirche. Der, welcher ſie abgeſchrieben hat, be— »zeugt, daß nichts mehr zu ſeiner Zeit auf dem erſten Grab— » mahle habe geleſen werden koͤnnen außer folgende Worte: »Den 18ten Juli ſtarb Cythaaa———
»Chthava, an Meinfried—— vermählet. »Dieſe—— die Fürſten des Wendenlandes——
» Auf dem zweiten ſollen folgende Verſe mit kaum zu erkennen— »den Buchſtaben geſtanden haben: »Hermann, reiner als Perlen, Brumito's Zierde, »Liegt hier, ach! im engen Grabe. »Ihn beweinen die Heiden gleicher Maßen wie alle Gläubigen, » Daß er, der Fromme, im Kriege unbeſiegt, dem Tode erlegen. »Brandenburg und Vaterland, o ſpendet jetzt der Gottheit Gelübde, »Verdoppelt eure Gebete, daß er Ruhe finde! »Eben fo folk auf dem dritten Grabe folgende Aufſchrift gewe»ſen ſein: Am 29ſten April ſtarb Siegfried, der chriſtlichſtge»ſinnte Sohn des erlauchten Fuͤrſten Brumito.« Es fügt Sabinus die merkwürdige Nachricht bei:»Daß dieſe Fyuͤrſten neben ihrer Frömmigkeit und Tugend auch durch heroiſche Körpergröße » ausgezeichnet geweſen, bezeugen die Gebeine, welche in den »Graͤbern liegen; denn zu meiner Zeit ſind heimlich dieſe Grab— »maͤhler auf Befehl des Brandenburgiſchen Biſchofs Hieronymus
) Sabinus war geboren 1508.