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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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Tyra zu feinem Bruder. Als er nach Tyra kam, war Jarl Apollonius ſiech und nicht vermoͤgend mit ihm zu reiten. Aber Jarl Iron wollte nicht warten und nahm von ihm ſo manchen Ritter mit, als er wollte.

Nun ritt Jarl Iron aus in den Wald mit ſechzig Rittern. Er ritt ſtets ſeines Weges, ſo daß er nicht eher anhielt, als bis er in den Walſlaung-Wald kam. Und als er dar kam, be­gann er Thiere zu jagen, und wo er nur auf Wildes Spur kam, da ritt er ihr nach, und kein Thier war, das vor ihm das Leben behielt, wohin ſie auch in dem Walde kamen.

Und eines Tages, da Jarl Iron in dem Walde umherritt mit ſeinen Hunden, kam er auf eine Spur, wo der große Wi ſend gegangen ſein mußte. Da brachte er manchen Hund auf dieſe Spur und ritt hurtig hinterdrein. Und die Hunde ſpurten dem Wiſend nach und waren ſo ſchnell, daß fie ihn bald ein:

} holten. Der Wiſend wandte ſich gegen die Hunde und wehrte *.. 16 ſ

A ſich mit den Hörnern, Die Hunde ſetzten ihm hart zu, und zu­. erſt von allen Rittern kam Nordian, der Waidmann, den Hunden

nach und hatte am Seile zwei der beſten Hunde, Stutt und Stapp, und gleich darnach Jarl Iron und hatte am Seile Pa­ron und Bonicke; dann kam der Truchſeß und hatte mit ſich Bracka und Porta; darnaͤchſt kam der Schenke des Jarls, und ihm folgten die Hündinnen Ruſka und Luſka, von welcher alle die beſten Hunde Jarl Irons gefallen waren. Da ſprach Jarl Iron zu dem Truchſeß:»Mach nun deine Hunde Bracka und Porta los und laß fie an das Thier. Und er that alſo. Die Hunde liefen ganz grimmiglich von beiden Seiten auf das Thier. Der Wiſend wandte das Haupt zu ſeiner rechten Seite und ſtieß mit den Hoͤrnern unter den Bug Brackas, ſo daß er ihn ſogleich durch und durch ſtieß, und ſchleuderte ihn von ſich. Dann kehrte er ſich ſchnell zur linken Seite gegen Porta und ſtieß ihm ſein Geweih alſo in die Seite, daß er ihn todt von ſeinen Hörnern warf. Da rief Jarl dem Schenken zu, daß er die Hündinnen Luſka und Ruſka loslaſſen ſollte; er that alſo, und ſie liefen auf das Thier. Nun waren ſchon zwei von den beſten Hunden getoͤdtet. Dieſe aber liefen jetzt beide zugleich hinan. Luſka lief unter das Thier und packte es unten ſo feſt, daß das