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der Jarl wollte reiten, wie er ſich vorgeſetzt hatte. Da ſprach Iſold, daß ſie einen Traum geträumt habe, woraus fie gewiß wiſſe, daß großes Unheil entſtehen würde, wegen des großen
Thieres, das er gejagt hätte. Iron ſagte, daß er nur in ſei—
nen Wald reiten und Thiere jagen wolle, und nicht weiter werde er reiten. Und das verſprach er auf ſeine Treue. Da ward Iſold
heiter und erlaubte ihm hin zu ziehen.
Der Jarl ritt dahin und hatte mit ſich zwoͤlf Ritter und ſeine Hunde und reiſte nun drei Tage lang, bis daß er an den Ungarn⸗Wald kam: da ritt der Jarl gegen Abend in den Wald und ſah darin manch großes Feuer.
Nun iſt von Koͤnig Salomon zu ſagen: er erfuhr, daß Jar Iron ſeinen Wiſend, den großen, gefällt, dazu alle feine beſten Thiere erlegt und manchen Schaden in ſeinem Reiche gethan hatte, und ſobald er dieſe Zeitung hoͤrte, rief er ſeine Ritter und ſagte, daß er ſich nun an Jarl Iron und an Apollonius, deſſen Bruder, raͤchen wolle.
Da ritt König Salomon mit fuͤnfhundert Rittern allewege, daß er eines. in den Ungarn⸗Wald kam, und hatte da ſein Gezelt t aufgeſchlagen. Und der Koͤnig ritt ſelber aus dem Walde und wollte um Nach fzeit die Gebäude des Jarls Apollonius abbrennen. Da war auch Jarl Iron in den Wald gekommen und ritt ihm entgegen. Als der Jarl und feine Manz
Schaar ſich entgegen reiten ſahen, da flohen Aber der Jarl war ein fo kuͤh—
nen eine ſo große alle ſeine Ritter in den Wald.
ner und ſtreitbarer Mann, daß er lieber den Tod leiden wollte als fliehen, und auch fein guter Geſell Nordian wollte nicht von ihm fliehen. Da nahm König Salomon den Jarl Iron gefangen und ließ ſie beide(den Jarl und Nordian) binden und kehrte darauf zu feinen Mannen zurück, Darnach zog er heim in ſein Reich und nahm den Jarl Iron mit ſich: der Koͤnig ließ ihn ins Gefaͤngniß ſetzen.
Waldemar, ſein Schwiegerſohn, kam wieder heim mit den Witte, welche geflohen waren, und ſagte Iſolden dieſe Zeitung. Da war große Trauer in ihrem Lande, daß der Jarl gefangen waͤre