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Geschichte der Kur- und Hauptstadt Brandenburg von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten : Mit Benutzung des Stadt- und Stiftsarchives und anderer gedruckter und ungedruckter Urkunden / Von M. W. Heffter, Königl. Professor und Prorector am Gymnasio zu Brandenburg ...
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rium vertreten wird. Unter Vorbehalt einer auch in gewiſſen Rückſichten geſtatteten großern Selbſtſtasndigkeit zu den allgemei­nen Staatsbehoͤrden trat die Anſtalt mit den Gelehrtenſchulen

oder Gymnaſien in ein gleiches Verhältniß, welches in dem ge­

wohnlichen Geſchäftsgange durch die unmittelbare Beziehung des Directors zum Provinzial-Schulcollegium vermittelt wird. Die

bejahrten Lehrer wurden in?| in kurzem vermehrte ſich die Anzahl der Alumnen fo bedeutend, unaͤchſt durch feinen Ur­

ſprung, durch ſtändiſche Bewilligungen und teſtamentariſche Ber:

daß ein neuer Anbau noͤthig ward.

maͤchtniſſe für die Erziehung der Mittelmarkiſchen adligen Ju­gend beſtimmt, hat die Anſtalt in dieſer Hinſicht bis jetzt über jene Beſchrankung keine weſentliche Ausdehnung erhalten; jedoch werden adlige Zoglinge vom Auslande für einen wenig erhöhten Penſionsſatz, Hospiten aber(d. h. ſolche, welche außerhalb der Akademie wohnen und nur am Unterrichte Theil nehmen) neuer­

erlichen Stande zugelaſſen, wenn die Väter

dings auch vom bur Maͤrkiſche Rittergutsbeſitzer oder an hieſigem Orte garniſonirende Officiere ſind.

Seit dem Jahre 1827 iſt auch bei uns die Separation in

Wirkſamkeit getreten und hat ſeitdem nicht bloß das Eigenthum

ſondern auch

Beziehung zu

von Privatperſonen( Wieſen, Acker) geſchieden, das Domcapitel und die Stadt in mannigfacher andern Communen freier und unabhängiger gemacht.

So gewann Brandenburg durch Verbeſſerungen nach allen Seiten hin: es ward wohlhabend, es ward blühend. Die Mie­then der Wohnungen ſtiegen bis zu einem vorher nie gekannten Maaße; mit jedem Jahre war der Werth der Grundſtuͤcke und Haͤuſer gewachſen. e Frankreich(1830), welche Karl X. ſtürzte. Friedrich Wilhelm III. ließ die Grenzen mit Truppen beſetzen; in die Stelle der vorge­rückten rückten andere nach. Auch unſere Garniſon verließ uns: das Cavallerieregiment ging nach Langenſalza, das Bataillon Infanterie nach Erfurt, und es kam nur eine kleine Anzahl Jaͤ­

x fe Da erfolgte die abermalige Revolution in

ger an ihre Stelle. Darauf in Belgien die Unruhen, endlich der Aufſtand in Polen und in mehreren Gegenden Deutſchlands.

Uberall drohte Krieg; das allgemeine Vertrauen wankte; der