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wollen indeß auch dieses kleine Geschenk dankbar hinnehmen. Es besteht in folgenden Dingen: ba bow der zweite Festtag der drei Hauptfeste soll abgeschafft, die Trauergesetze sollen modificirt, der Genuß der Hülsenfrüchte am Passah gestattet, die Mezizah bei der Beschneidung, die aus medicinischer Rückficht angeordnet, aber durch manchen heutigen Umstand gefahrbringend ist, abgeschafft werden. Allein wer bürgt und dafür, daß diese Fortbildung des Judenthums eine beschränkte bleiben, daß nicht ihr Urheber schon nach Jahresfrist aus seinem beschränkten Standpunct heraustreten und zur Einsicht kommen werde, daß aus demselben Grundé, welcher bei bab
, abgefdbaft werden konne יט שני של ראש השנה ftattfinbet, audb
und, wo Consequenz etwas zählt, abgeschafft werden müsse? Insofern H. F. nicht wie Lykurg, um jede Veränderung seiner Gesetzgebung unmöglich zu machen, sich selbst jeden Weg der Fortbildung abschneidet, fehlen alle Garantien, daß die gegebene beschränkte Fortbildung ihre Grenzen nicht übertreten und in unbeschränkter Entwickelung fortschreiten werde. Was soll also das schwache Gemüth der deutschen Jeraeliten berubigen? Beitgemäßheit, Aussöhnung des Glaubens mit dem Leben, die Anerkennung, daß das Judenthum einer Fortbildung fähig sei, lauter Insignien, Attribute der Reform, werden im Munde des H. F. zum elenden Werkzeug des Stabilismus, die heiligen Symbole der Freiheit mißbraucht dieser Mann zum Rüstzeug der tyrannischen Unterjochung der Geister. Er könnte ein Unglück für das vorwärtsstrebende Judenthum in Deutschland werden, wenn nicht glücklicherweise die deutschen Juden eine zu hohe Stufe der Bildung erreicht hätten, um sich von solchem Kunstgriffe täuschen zu lassen. Es fehlt nicht an Analogien auf anderen Gebieten, wo man unter dem Schilde des Glaubens dem Aberglauben zur Herrschaft verhelfen, unter der Parole des Lichtes Finsterniß verbreiten, mit dem Rufe der Freiheit den Geist in Fesseln legen will. Sei auf deiner Hut, deutsches Jsrael! Auch aus deiner Mitte tritt ein fesuitischer Geist mit kecem Haupte hervor. Er behandelt, dich schon jetzt wie ein unmündiges Kind ,,, ohne Selbstständigkeit, ohne Charakterfestigkeit; was für eine Bebandlung hast du zu gewärtigen, wenn du erst bei ihm in die Schule gehest, unter seiner Zuchtruthe rabbinisch glauben lernst und mosaisch denken verlernst? Sei auf deiner Hut, deutsches Israel ! Der Jesuitismus wirst dir jetzt noch einige Bonbons hin, damit du nur willig bei ihm in die Schule gehst