Hier haben wir es, was H. F. den deutſchen Juden zum Vorwurf macht und welche Richtungen fie nach ihm einzuſchlagen haben, um zum Ziele des Heiles zu gelangen“ Die deutſchen Juden ſollen gleichgültig und unempfindlich gegen die Pulsſchläge der Zeit ſein; das Leben, welches im Herzen des deutſchen Volkes warm pulſirt, ſoll gerinnen und erſtarren im Herzen des deutſchen Juden; dieſer ſoll und darf nicht in der Zeit und ihren Veſtrebungen leben, ſoll für ewige Zeiten zur Iſolirtheit verdammt ſein, und das im Intereſſe ſeines Glaubens, der in und mit den Zeitrichtungen nicht beſtehen kann. Ein Anderer als H. F. würde dies den deutſchen Inden, im Gegenſatz zu den polniſchen, italie niſchen und holländiſchen zum großen Verdienſt angerechnet haben. Nur in ſeinen Augen können fie deshalb keine Gnade finden, und doch lebt die Res ligion im Herzen der deutſchen Juden und nur die Rabbiner wollen fie ihnen aus dem Herzens reißen, und doch herrſcht im Gemüthe des Volkes ein tiefreligiöſes Gefühl, welches die Rabbiner untergraben und zerwühlen! Welche Widerſprüche von der einen und doch wie erklärlich ſind ſie von der andern Seite! H. F. beſitzt eine ſtarke Doſis rabuliſtiſcher Weisheit; er ſpricht wie es der jedesmalige Zuſammenhang erfordert, wie es für den jedesmaligen Augenblick zweckdienlich iſt. Einmal ſind es die Rabbiner, die dem Volke ihren Glauben nehmen, ein ander Mal iſt es das Volk, welches zu ſehr in die ſündige Zeit eingeht und den Glauben darin ſtecken läßt. In dem einen Feldzug iſt das Gemüth, das tiefreligiöſe Gemüth des Volkes ein guter Alliirter, m einen Kreuzzug gegen die Rabbiner zu predigen; ſind dieſe durch Anſchwärzungen unſchädlich gemacht, dann geht's über's Volk her, wird dieſem über fein tief religiöſes Eingehen in die Zeitrichtungen ein Strafcapitel verleſen⸗, Die Feder iſt geduldig; die winzige Schaar, welche die ſalbungsreichen Erpectorationen des H. F. Heft) iſt zu einfältig, um an ſolchen Widerſprüchen ein Aergerniß zu nehmen, unde die gebildeten deutſchen Juden, welche durch ihre Theilnahme an den Beſtrebungen und Richtungen der Zeit ihre Bildung bekunden würden dieſelbe verläüugnen, wenn? fie all. das ungebildete Geſchwätz des H. F. läſen.
Welches iſt aber die Grundtäuſchung in allen Erörterungen des H. F. auf jüdiſch⸗religiöſem Gebiete? In der Vorgabe einer Collifion des Glaubens mit dem Leben. H. F. ſtellt immerwährend den Forderungen des Lebens den Glauben ent= gegen. Zwiſchen dem Glauben und dem Le ben findet aber