K.ANDREE,FRETZDORF
Aus unserer Heimat für „Unsere Heimat"
Die ersten Hefte unserer Heimatzeitschrift liegen nun vor uns. In vielen alten Heimatfreunden werden sie hier und da eine freudige Erinnerung wachgerufen haben. Aber auch diejenigen, die hier eine neue Heimat fanden, werden die Berichte mit Interesse gelesen und vielleicht unbewußt festgestelit haben, wie sich der neue Lebensraum durch diese kleinen geschichtlichen Betrachtungen belebt, wie er — gleichsam wie ein kahles Zimmer durch das Anbringen schöner Bilder — an Wärme gewinnt, und all das dazu beiträgt, das Hineinwachsen in diesen Baum, in diese neue Heimat zu erleichtern und zu vollenden.
Auch unserer heranwachsenden Jugend geben wir damit die Möglichkeit, von diesen Dingen Kenntnis zu erhalten, sich mit ihnen zu beschäftigen, Interesse für sie zu gewinnen, die Verbindung mit dem kulturellen Erbe der engeren Heimat nicht zu verlieren und die Vergangenheit im Lichte der Gegenwart zu erkennen.
Deshalb glaube ich nicht fehl zu gehen in der Vermutung, daß es von allen Heimatfreunden begrüßt wird, daß es nun endlich gelungen ist, eine Heimatzeitschrift für das gesamte Gebiet der ehemaligen Prignitz auf die Beine zu stellen, die zu einem Sammelbecken für das geistige Kulturgut unserer Heimat werden kann. Dieser Auf- und Ausbau unserer Zeitschrift wird aber nur möglich sein, wenn alle Heimatfreunde an diesem Werk mitarbeiten.
Und damit wende ich mich an Euch, Ihr alten und neuen Heimatfreunde, und besonders an Euch Kollegen von der Berufsschule, der Oberschule, den Zentralschulen und nicht zuletzt von den Landschulen. Wendet nicht ein, Heimatkunde sei nicht Euer Gebiet! Das Bild der Heimat setzt sich aus vielen Pfeilern zusammen; es gleicht einem großen Mosaik, für das Stein um Steinchen zusammengesetzt werden muß, um im Zusammenwirken der einzelnen Teile erst ein harmonisches Ganzes zu ergeben. An dieser Arbeit können und müssen sich daher sowohl alle Geschichtler, Geologen, Biologen, wie auch alle sprachlich Interessierten, kurz alle mit der uns umgebenden Arbeit Verbundenen beteiligen.
Interessant und dankbar wäre es doch für die sprachlich Interessierten, eine Zusammenstellung der örtlichen Sprachfehler, wie Verwechselung der Artikel, der Präpositionen, der falschen Pluralbildung usw. vorzu-
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