Heft 
(1956) 4
Seite
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Rückgrat eines Junghasen liegen im Horst. Das Hochwasser in der Elb­niederung steigt, das Nest kommt in Gefahr. Drei Tage später fliegt eine junge Rohrweihe während meines Dortseins in ein nahes Roggenfeld. Die Überreste eines Vogels in der Größe eines Tüpfelsumpfhuhnes finde ich im Nest. Das Hochwasser erreicht den Rand des Horstes. Tags darauf ist der Nistplatz überschwemmt. Die Jungen sitzen in den Rohrspitzen. Auch das Dritte ist wieder zurückgekehrt und sitzt neben seinen Geschwistern. Gottseidank, sie sind flügge. Noch einige Wochen und sie ziehen gen Süden. Ob sie uns im nächsten Jahr wieder besuchen werden? Wohl kaum! Aber das alte, treue Pärchen, das, trotz Ausräubern des Horstes in den Vorjahren, uns in diesem Jahr wieder aufsuchte, wird uns im nächsten Jahr auch wieder mit seinen Balzspielen erfreuen.

Zeichnung: H. Seiler

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