Aal und anderen Herzensstärkungen in landschaftlich reizvollster Umrahmung angenehmen Aufenthalt. — Der schöne Tag klingt aus. Als die Sonne sinkt, trennen wir uns etwas schweren Herzens von diesem idyllischen Plätzchen der Prignitz. Die Fähre trägt uns über das Wasser, und der Bus rollt mit uns über die glatte Interzonenstraße und durch das in Abendstimmung daliegende Land unserer Heimat dem häuslichen Hafen an Stepenitz und Elbe zu.
Ein Tag ist vergangen, der uns gelehrt hat, daß die Heimat ein kostbarer Schatz des Menschen ist. Wer sie recht anschaut, muß sie liebhaben. Und wer auf ihre Stimme hört, wird beschenkt heimkehren. Die Vorbereitung der Fahrt stand unter dem Gedanken „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“. Unsere Heimat ist in ihrem Landschaftsbild, in der Fülle der Geschichts- und Kulturstätten und in der Vielgestaltigkeit des pulsierenden Lebens der Gegenwart so reich, daß sie es vermag, allen, die offenen Herzens sind, etwas zu geben. Darum gab es beim Abschied beglückte und zufriedene Gesichter.
Wenn aber ein vergangener Tag froh und köstlich war, schaut man auch voll Dank zurück. Dieser Dank sei hier all denen draußen abgestattet, die aus einer verständnisvollen Bereitschaft heraus das Entscheidende zum guten Gelingen des Tages und zu einer fast auf die Minute pünktlichen Einhaltung des Fahrtprogramms getan haben. Die rechtzeitig den Schlüssel zur Stelle hatten, die durch ihr gutes Wort das Wissen vermehren halfen, die mit ihrer Kunst und mit eigener Freude ein tiefes Erleben schenkten! Wer wandert und in die Heimat fährt, der soll nach einem alten Wort nicht nur die Füße und die Augen und die Ohren mitnehmen, sondern auch den Kopf und vor allem das Herz. Das letztere taten wir. Und dieses Herz schlug uns auch draußen überall entgegen! Gerade darum war unsere Fahrt in die Prignitz so schön und in allem so eindrucksvoll.
Wenn man sich auch auf der Lebensfahrt der Menschen und Völker mit ein wenig mehr Herzlichkeit und aufrichtiger Hilfsbereitschaft begegnen würde, könnte wohl auch unser kurzes Erdendasein ein glücklicheres und weniger sorgenvolles sein.
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