Wenn aber die Höhe überwunden ist, dann schnattert er fröhlich: „De-poor- Zentner, de-poor-Zentner, de-poor-Zentner!“ Perleberg, die schöne alte Stadt mit den fünf Bahnhöfen, ist erreicht. „Alles aussteigen!“ ruft der Schaffner, „die Fahrt endet hier“. Noch längst habe ich Dir nicht alles erzählt, was über unseren „Polio“, über seinen Betrieb und seine oftmals übersehenen Leistungen zu berichten wäre. Auch darüber werden unsere Heimatblätter vielleicht noch einmal berichten. Eine Anekdote vom „Polio“ möchtest Du zum Abschied noch hören.
Hm — na ja! — Von Breddin nach Barenthin fuhr da morgens immer der Postbote mit. Zwischen Post und Bahn bestand ein inniges Freundschaftsverhältnis. Kam der Postbote etwas vor der Abfahrtzeit, dann plauderten Lokführer und Postbote noch ein Weilchen miteinander, kam der Postbote wirklich einmal etwas später, so wartete „Polio“ großzügig einige Minuten. Doch eines Tages lief der Postbote eiligen Schrittes an dem wartenden „Polio“ vorüber in Richtung Kötzlin. „He, Koarl, willst Du denn hüt nich mitföhr’n?“ rief ihm der erstaunte Lokführer nach. Dreht sich der Postbote im Laufen halb um und schreit zurück: „Nee, Willem, hüt nich! Hüt hev ick keen Tied, ick mütt een’n Eilbrief noa Barenthin besorg’n!“
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