Frau Jenny Treidel.
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der beste Mensch und mein einziger Vertrauter ist, wenn er dies Alles gehört hätte, so würd' er begeistert sein und von -eaxital tun? sprechen, weil Sie mir so gnädig die Schwester meiner Schwägerin zuwenden wollen."
„Ich bin eben eine Prophetin," sagte Corinna.
„Prophetin," wiederholte Leopold. „Aber diesmal eine falsche. Hildegard ist ein schönes Mädchen, und Hunderte würden sich glücklich schätzen. Aber Sie wissen, wie meine Mama zu dieser Frage steht; sie leidet unter dem beständigen sich Besserdünken der dortigen Anverwandten und hat es Wohl hundertmal geschworen, daß ihr eine Hamburger Schwiegertochter, eine Repräsentantin aus dem großen Hause Thompson-Munk, gerade genug sei. Sie hat ganz ehrlich einen halben Haß gegen die Munk's, und wenn ich mit Hildegard so vor sie hinträte, so weiß ich nicht, was geschähe; sie würde meirü sagen, und Wir hätten eine furchtbare Scene."
„Wer weiß," sagte Corinna, die jetzt das entscheidende Wort ganz nahe wußte.
„. . . Sie würde-neiw sagen und immer wieder -neiw, das ist so sicher wie Amen in der Kirche," fuhr Leopold mit gehobener Stimme fort. „Aber dieser Fall kann sich gar nicht ereignen. Ich werde nicht mit Hildegard vor sie hintreten und werde statt dessen näher und besser wählen ... Ich weiß, und Sie wissen es auch, das Bild, das Sie da gemalt haben, es war nur Scherz und Uebermuth, und vor Allem wissen Sie, wenn mir Armen überhaupt noch eine Triumphpforte gebaut werden soll, daß der Kranz, der dann zu Häupten hängt, einen ganz anderen Buchstaben als das Hildegard-8 in hundert und tausend Blumen tragen müßte. Brauch' ich zu sagen welchen? Ach, Corinna, ich kann ohne Sie nicht leben, und diese Stunde muß über mich entscheiden. Und nun sagen Sie Ja oder Nein." Und unter diesen Worten nahm er ihre Hand und bedeckte sie mit Küssen. Denn sie gingen im Schutz einer Haselnußhecke.
Corinna — nach Confessions, wie diese, die Verlobung mit gutem Recht als ein kalt aeeomM betrachtend — nahm kluger Weise von jeder weiteren Auseinandersetzung Abstand und sagte nur kurzer Hand: „Aber Eines, Leopold, dürfen wir uns nicht verhehlen, uns stehen noch schwere Kämpfe bevor. Deine Mama hat an einer Munk genug, das leuchtet mir ein; aber ob ihr eine Schmidt recht ist, ist noch sehr die Frage. Sie hat zwar mitunter Andeutungen gemacht, als ob ich ein Ideal in ihren Augen wäre, vielleicht weil ich das habe, was Dir fehlt, und vielleicht auch was Hildegard fehlt. Ich sage -vielleicht und kann dies einschränkende Wort nicht genug betonen. Denn die Liebe, das seh' ich klar, ist demüthig, und ich fühle, wie meine Fehler von mir absallen. Es soll dies ja ein Kennzeichen sein. Ja, Leopold, ein Leben voll Glück und Liebe liegt vor uns, aber es hat Deinen Muth und Deine Festigkeit zur Voraussetzung, und hier unter diesem Waldesdom, drin es geheimnißvoll rauscht und dämmert, hier, Leopold, mußt Du mir schwören, ausharren zu wollen in Deiner Liebe."
Leopold betheuerte, daß er nicht bloß wolle, daß er es auch werde. Denn wenn die Liebe demüthig und bescheiden mache, was gewiß richtig sei, so mache sie sicherlich auch stark. Wenn Corinna sich geändert habe, er fühle sich auch ein Anderer. „Und," so schloß er, „das Eine darf ich sagen, ich habe nie große Worte
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