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Regionale und lokale Entwicklungen in Albanien - ausgewählte Beispiele / Dhimitër Doka
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Gerade die regionale Dimension des Raumes übernimmt eine wichtige Rolle für die Bewohner.

Die heutige positive Bedeutung der Regionen als räumlichen Grund­einheiten für Politik und nachhaltige Entwicklung zeigt sich auf den folgenden Ebenen:

1. In der Ökonomie können die Regionen im Sinne von optimalen Raumeinheiten für die Verflechtungs- und Netzwerkstrukturen von Unternehmen als ein optimales Milieu für die Kooperation in der Produktion, die Vermarktung der Produkte und die Innovations­verbreitung dienen.

2. Auf der sozialen Ebene ist die Region die Raumeinheit, auf der die Prinzipien der gleichwertigen Lebensbedingungen und des gleich­wertigen Zutrittes zu öffentlichen Gütern mit höchster Effizienz zu erfüllen sind, in der die Regionsbezogenheit der Einwohner einen Raum für aktive soziale Partizipation schafft.

3. Auf der ökologischen Ebene ist die regionale Dimension auch für die Definition der nachhaltigen ökologischen räumlichen Entwick­lung als entscheidende Dimension zu betrachten.

Aber nicht alle Regionen haben das Potenzial, die Rolle als Entwick­lungsträger zu spielen. Es bestehen regionale Unterschiede der Lebensqualität, die man auch als räumliche Disparitäten bezeichnet. Oft verschärfen sich diese. So spricht man über die Tendenz einer regressiven Polarisierung in Ländern, in denen die Dynamik der Entwicklung der zentralen städtischen Regionen bzw. Hauptstadt­regionen sehr viel höher und positiver als die der peripheren Regionen ausgeprägt ist.

Die räumlichen Polarisierungsprozesse sind mit großen Gefahren verbunden, weil sie mit dem Entstehen bzw. mit der Vertiefung von Entwicklungsgefällen zusammenhängen(FınkA 2002, S. 2). Daher ist die Politik des gesamtstaatlichen wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts von so großer Bedeutung. Im Kern dieser Politik sollte die Idee der gleichwertigen Lebensbedingungen in den verschiedenen Regionen stehen. Die Spezialisierung der Regionen und Zentren soll mit der Intensivierung interregionaler Zusammenarbeit und intra­regionaler Integration verknüpft werden. So könnte die regressive Polarisierung durch die Profilierung der Regionen und Zentren ersetzt werden. Es kommt darauf an, dass die Regionen einerseits zusammenarbeiten, andererseits wettbewerbsfähig sind.

Eine besondere Stelle nimmt die Akzeptanz der Regionen durch die Wohnbevölkerung ein(HELLER/ASCHAUER 2004, S. 285). In diesem

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