nalen Gliederung. Die ökonomischen und kKulturgeographischen Regionen waren in der albanischen Geographie nicht eindeutig nach bestimmten Kriterien definiert. Sie wurden nach spezifischen Merkmalen unterschieden, wie z.B. nach der ökonomischen Entwicklung, Dialekten, kulturellen Besonderheiten.
Ab 1990 wurde in Albanien versucht, auch das Konzept der Region neu zu entwickeln. Regionen wurden nunmehr bestimmt als Raumausschnitte mit vielseitigen Verflechtungen natürlicher, ökonomischer und kultureller Merkmale. Demnach besteht Albanien aus vier großen „geographischen Regionen“: Nord-Nordostregion, Südostregion, Südregion und Westregion. In jeder dieser Regionen werden die Zusammenhänge und Verflechtungen von Natur, Wirtschaft und Gesellschaft betrachtet.
Angesichts der heutigen sozioökonomischen Transformation und dem Ziel der Integration Albaniens in EU sind für Albanien neue Dimensionen und Bedeutungen des Konzeptes der Region vonnöten.
Die zahlreichen sozioökonomischen Veränderungen in Albanien nach der Wende haben unter anderem auch die regionalen Disparitäten des Landes vertieft. Die massive Binnenmigration geht mit großen regionalen Veränderungen einher. So gibt es— wie oben bereits genannt— neben der zentralen Region, vor allem dem Gebiet von Tirana-Durres, in der alles konzentriert ist, periphere Regionen, die von einem großen Verlust an Bevölkerung und Kapital geprägt sind. Ein solcher Zustand ist mit vielen sozialen, wirtschaftlichen und Umweltproblemen sowohl in der Zuwanderungsregion als auch in den Abwanderungsregionen verbunden. In dieser Situation sind wissenschaftliche Forschungen aus verschiedenen Perspektiven von besonderer Bedeutung. Diese Forschungen sollten nicht auf einzelne Siedlungen, Bezirke oder Distrikte begrenzt bleiben, sondern auch im gesamtstaatlichen Rahmen durchgeführt werden.
In diesem Sinne ist in letzter Zeit die UNDP-Initiative mit regionalen Studien über die 12 Präfekturen des Landes zu begrüßen. Dieser Prozess der Publikation von Studien hat im Jahre 2002 begonnen. So liegen bereits Studien zu einigen Präfekturen vor, nämlich zu Shkodra, Kukesi, Elbasani, Berati, Dibra und Vlora. Diese Studien bilden eine gute Basisinformation über die sozioökonomische Lage in den verschiedenen Regionen des Landes. Trotz dieser positiven ersten Initiative bleiben noch viele Probleme und Fragen offen: Sind die Präfekturen Albaniens als Regionen für die heutigen Aufgaben der Regionalentwicklung angemessen? Können die verschiedenen
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