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Regionale und lokale Entwicklungen in Albanien - ausgewählte Beispiele / Dhimitër Doka
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Probleme im Rahmen der heutigen Präfekturen analysiert werden? Werden die regionalen Studien von geeigneten Experten durchgeführt, damit die zuvor festgelegten Ziele erreicht werden können? Beachten diese regionalen Studien die EU-Kriterien auf dem Weg der europäi­schen Integration Albaniens?

Mit Unterstützung der UNDP wurde seit der Wende alle zwei Jahre ein Human Development Report veröffentlicht, der über die sozioökono­mische Transformation Albaniens Auskunft gibt. In dem vorletzten Bericht des Jahres 2002 wurde zum ersten Mal versucht, die regionalen Entwicklungen und die Dezentralisierung des Landes ins Zentrum zu stellen. Ebenso werden in diesem Bericht zum ersten Mal einige Indikatoren der Humanentwicklung Albaniens(Human Develop­ment Index, Index of Gender Development, Index of Technological Achievement usw.) vorgestellt, einige davon auch regional differenziert (Human Development Report, Albania 2002).

Ein besonderes Problem Albaniens ist der politische Charakter der administrativen Organisationen des Landes. Traditionell und bis heute ist festzustellen, dass die Verwaltung stark von politischen Verände­rungen und Interessen abhängig ist. Die Organisation der Administra­tion folgt bisher nicht wissenschaftlichen, ökonomischen und sozialen Kriterien, sondern politischen Vorgaben. So wurden viele administra­tive Einheiten nur aus politischen Gründen gegründet, obwohl sie wenig sinnvoll und effizient sind. Aber auch nach1990 änderte sich die Situation nicht grundlegend: Die administrative Organisation Albaniens bleibt unklar und mit Problemen behaftet.Rechte wielinke Regie­rungen haben versucht, sich mittels der administrativen Organisation die politische Macht zu sichern. So wurde die Einteilung der admini­strativen Einheiten nach Wahlzonen der Parlamentswahlen geändert, ohne dabei klare Kriterien zu anzulegen.

Ein anderes Problem der Regionalentwicklung in Albanien ist die Dezentralisierung der Verwaltung, die auch ein wichtiges Kriterium für die Integration Albaniens in Europa ist. Im Jahr 1999 wurde erstmals die Strategie zur Dezentralisierung und lokalen Verwaltungsautonomie vorgestellt. Ebenso wurden in der Zeit 1998-2001 etwa zehn Gesetze vom Parlament zur Dezentralisierung verabschiedet. Deren wichtigste sind die Gesetze zu Organisation und Funktionsweise der lokalen Verwaltung und zur Neuen territorialen administrativen Organisation. Dabei wurde das Land in 76 Verwaltungsstädte und 306 Gemeinden (Komuna) untergliedert, die die erste Verwaltungsebene bilden, sowie in zwölf Präfekturen(Qarge), die die zweite Verwaltungsebene bilden (Human Development Albania 2002, S.10). Trotz dieser legislativen

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