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Regionale und lokale Entwicklungen in Albanien - ausgewählte Beispiele / Dhimitër Doka
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Hauptstadtregion. Eine gleich bleibende Entwicklung vorausgesetzt, wird es in der Region in etwa zehn Jahren keine freien Flächen mehr geben. Deshalb sehen die Experten die Notwendigkeit einer neuen Raumordnung und Raumplanung für die Region.

In der Bevölkerungsstruktur der Region überwiegt die junge Gene­ration. So befindet sich nach den Angaben der Verwaltungspräfektur Tiranas über die Hälfte der Bevölkerung dieser Präfektur im Alter von 0-15 bzw. 16-30 Jahren. Damit lebt in der Region mit über 200.000 Personen der größte Teil der Beschäftigten des Landes(Abb. 8).

Obschon der Vergleich der Alterspyramiden von 1989 und 2001 zeigt, dass die Bevölkerung langsam altert, bleibt die Junge Generation ein sehr wichtiges Humankapital für die Hauptstadtregion. Einerseits ist die junge Bevölkerung wichtig für die weitere Entwicklung der Region, andererseits bedarf ihre gesellschaftliche Integration klarer Perspek­tiven für die verschiedenen Bedürfnisse wie Arbeit, Wohnen, Ausbil­dung, kulturelles und soziales Leben.

Die Auswirkungen der demographischen Entwicklung in der Hauptstadtregion- besonders nach dem Jahr 1990 auf die soziale Transformation der Gesellschaft sind vielfältig. Zu nennen sind:

eine große Mischung zwischen einheimischer Bevölkerung und Zugewanderten. In der Peripherie der Städte bleiben die hinzukom­menden Einwohner noch eher unter sich und lernen dabei andere Zuwanderer aus verschieden Regionen des Landes kennen. In den Städten selbst hingegen ist die Vermischung mit der einheimischen Bevölkerung deutlich zu sehen. Einerseits bringt diese Mischung einen neuen Reichtum an verschiedenen Kulturen. Andererseits ist die Integration diese beiden Bevölkerungsgruppen mitunter nicht einfach und ein langwieriger Prozess. Nach über zehn Jahren des Zusammenlebens hört man heute zwei Meinungen: Die Vertreter der neuen Bevölkerung sagen, dass sie gut integriert sind und keine Probleme sehen, die Vertreter der einheimischen Bevölke­rung hingegen sehen eher Probleme bei der Integration. Die schwierige Situation auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt und die Unterschiede in Kultur und Ausbildung machen das Zusammenle­ben nicht einfach und oft problematisch. So zeigen die Kriminalsta­tistiken, dass 80% der registrierten Kriminalität von Zugewanderten ausgeübt wird(Die albanische ZeitungShekulli, 25. November 2004);

eine große Schichtung zwischen verschiedenen sozialen Gruppen. An die Stelle der Gleichverteilung der Armut vor 1990 ist heute die

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