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Regionale und lokale Entwicklungen in Albanien - ausgewählte Beispiele / Dhimitër Doka
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Ungleichverteilung des Reichtums getreten. Obwohl fast alle unsere Gesprächspartner davon sprechen, dass das Leben sich im Vergleich zum Zeitraum bis 1990 verbessert hat, verweisen sie zugleich auf die großen Einkommensunterschiede. Diese sind be­sonders in der Hauptstadt zu erkennen. So leben neben einer reichen Schicht von ca. 20% und einer ebenso großen Mittelschicht ca. 60% der Bevölkerung unter einem durchschnittlichen Lebens­niveau(Auskunft durch den Wirtschaftsexperten des Parlaments, Interview im September 2004). Obwohl allgemein die Hauptstadt­region als die beste Entwicklungsregion des Landes bezeichnet wird, in der das Armutsniveau nach Angaben vom INSTAT mit 23% zu Vergleich mit anderen Regionen etwas niedriger liegt(der durchschnittliche Wert für das ganze Land beträgt im Jahre 2004 25,4%), bleibt die Armut wegen starker sozialer Unterschiede ein großes Problem. Die zunehmende Konzentration des Reichtums in immer weniger Händen bringt die Gefahr für eine noch: weitere Differenzierung der Bevölkerung mit sich. Ein solches Phänomen hat unmittelbare Folgen und birgt große Hindernisse für den Erfolg der wirtschaftlichen und sozialen Reformen des Landes. Deswegen definiert die albanische Regierung mit ihrer Nationalen Strategie für wirtschaftliche und soziale Entwicklung den Kampf gegen Armut als Hauptziel für die Zukunft(Auskunft durch den Direktor für Strate­gien im Finanzministerium, Interview im September 2004);

eine große Steigerung der Lebenshaltungskosten in allen Berei­chen von Lebensmitteln über Wohnungen bis hin zu Luxusarti­kein. Die Lebenshaltungskosten zeigen heute in Tirana und Durres keinen Unterschied zu vielen Städten in Westeuropa. Verglichen mit den durchschnittlichen Einkommen der albanischen Bevölke­rung übersteigen die Preise deren Zahlungsfähigkeit bei weitem. Es wird damit gerechnet, dass über 80% der Einkommen der Bevölke­rung nur für Lebensmittel ausgegeben werden. Die Gespräche mit verschiedenen Experten und der betroffenen Wohnbevölkerung haben dies belegt. Im Vergleich mit allen anderen Landesregionen sind in der Hauptstadt Tirana und Durres die Preise besonders hoch, insbesondere auf dem Wohnungsmarkt. So kostet eine ein­fache Wohnung in Tirana bis zu zehn Mal mehr als in einer Stadt der Peripherie. Dabei sind Neubauten noch weit teuerer;

die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt. Alle unsere Befrag­ten haben das Problem der fehlenden Arbeitsmöglichkeiten als das größtes Problem überhaupt genannt. Obwohl die Hauptstadtregion im Vergleich zu den anderen Regionen des Landes mehr Arbeits­plätze anbietet, bleibt die Nachfrage viel größer als das Angebot. Davon betroffen ist insbesondere die zugewanderte Bevölkerung.