550 Kioske und andere illegale Bauten abgerissen(Co-Plan 2003, S. 70). Nach kurzer Zeit haben besonders die Stadt Tirana, aber auch Durres und andere Städte, ihr vorheriges Stadtbild mit Grünflächen und Parkanlagen wiedererhalten. Der Preis dieses Erfolges waren allerdings große wirtschaftliche Verluste und soziale Probleme. So wurden allein entlang des Flusses Lana ca. 10 Millionen USD an Investitionen zerstört. Außerdem wurden über 100.000 Arbeitskräfte arbeitslos.
Tab. 15: Anzahl der gebauten Kioske in der Stadt Tirana im Jahre 1997
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Quelle: BECKER/GÖLER 2000, S. 2-21.
Die Bauindustrie entwickelte sich nach der Wende zum erfolgreichsten Wirtschaftszweig. So sind in der Zeit von 1990 bis 2003 über 200.000 neue Bauten im ganzen Land zu zählen, zwei Drittel davon allein in der Hauptstadtregion, hier wiederum vor allem in Tirana. Insgesamt sind über 3.000 Baufirmen(z. T. ausländische Firmen) angemeldet. Der Bausektor erwirtschaftet heute bis zu 20% der Landesproduktion (Co-Plan 2003, S. 67 und 85). Der große Bedarf besonders an Wohnungen, aber auch an sozialen Einrichtungen und Geschäftsgebäuden, hat den Bausektor sehr schnell wachsen lassen. Auch die Qualität der Gebäude verbessert sich.
Alle wirtschaftlichen Daten deuten heute auf eine viel bessere Entwicklung der Hauptstadtregion im Vergleich zu allen anderen Regionen des Landes hin. So sind von insgesamt 51.945 Betrieben, die das ganze Land im Jahre 2003 zählte, über die Hälfte, nämlich 26.460, nur in den beiden Präfekturen Tirana und Durres zu finden, davon allein in Tirana 20.152(INSTAT 2004, S. 81). Die Mehrzahl dieser Betriebe ist in den Bereichen Handel, Dienstleistungen, Bauwesen und Industrie tätig.
Gleichzeitig findet sich in der Hauptstadtregion die Mehrheit der Erwerbspersonen des ganzen Landes. So sind von insgesamt 1.089.255 Erwerbspersonen, die das ganze Land im Jahre 2003 zählte, 328.832 nur in den Präfekturen von Tirana und Durres zu finden, allein in Tirana 260.374. Die Mehrheit dieser Arbeitskräfte ist
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