ganze Bild der Hauptstadtregion von illegalen Bauten und Aktivitäten geprägt. Mindestens 70% aller Bauten, die seit 1990 in der Hauptstadtregion errichtet wurden, sind ohne eine Baugenehmigung entstanden(Co-Plan 2003, S. 67). Der schwache Staat, der große Bedarf an Wohnungen und wirtschaftlichen Aktivitäten sowie die mangelhafte finanzielle Lage haben das illegale Bauen besonders in zwei Formen ermöglicht:
1... als Wohnbebauung in den Städten und vor allem in ihren
Peripherien, wo z. T. ganze Stadtviertel neu entstehen; 2. als Geschäftsgebäude vor allem in den Stadtzentren.
Diese chaotische Entwicklung hat viele Folgen. Sie hat nicht nur der Lebensqualität sehr geschadet, sondern ist auch mit vielen sozialen, ökonomischen und ökologischen Problemen verbunden. Wenn die Situation so bleibt und sich in der gleichen Weise weiterentwickelt, werden sich die Probleme noch verstärken. Bezüglich der Zuwanderung in die Hauptstadtregion gehen die befragten Experten für die Zukunft, je nach politischer Entwicklung, von zwei unterschiedlichen Graden der Konzentration aus. Sollte die zukünftige Migration in geplanten und organisierten Bahnen verlaufen, vermuten sie eine Konzentration von bis zu 50% der gesamten Bevölkerung Albaniens in der Region Tirana. Sollte diese wie bisher in eher ungeordneten Bahnen verlaufen, gehen sie von einer Konzentration von bis zu zwei Dritteln der Bevölkerung in diesem Raum aus.
Diese Frage der weiteren Entwicklung der Hauptstadtregion beunruhigt viele der befragten Experten und Behörden. Um eine weitere Verschlechterung zu verhindern, sehen sie als einzige Möglichkeit die Entwicklung neuer Methoden der Stadt- und Raumplanung im Rahmen einer speziellen Strategie für die Hauptstadtregion.
Studien zur Entwicklung und Urbanisierung der Hauptstadtregion liegen seit 1993 vor. Diese beschäftigen sich vor allem mit dem Kern der Region, mit der Hauptstadt Tirana. Zu nennen sind vor allem die Studien“Regionalstudie Region Tirana-Durres“, erstellt durch die GTZ in Tirana;“Strategischer Plan Großtirana“ vom Ministerium für Raumplanung mit Unterstützung der Weltbank;“Untersuchung zur Verkehrsplanung Tirana“ von der Weltbank;“Strategie zur Stadtentwicklung der Peripheriezone von Kamza“ von Co-Plan, Tirana;“Studien zur Stadtentwicklung von Tirana“, durchgeführt von einem österreichischen Stadtplanungsbüro;“Die Zonierung der Stadt Tirana“ vom USAID (USA);“Stadtentwicklung Tirana und Umgebung“ vom Institut für Stadtforschung Albaniens.
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