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Regionale und lokale Entwicklungen in Albanien - ausgewählte Beispiele / Dhimitër Doka
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All diese Studien belegen die großen Bemühungen von verschiedenen inländischen und ausländischen Forschungsinstitutionen und Geldge­bern. Leider bleiben sie meist wegen verschiedener sozioökonomi­scher Probleme unrealistisch. Trotzdem bilden sie zumindest eine gute Basis für weitere Entwicklungspläne und Strategien. Von besonders großer Bedeutung, so die Experten, ist die Studie Großtirana, in der Grundlinien für die Entwicklung der Stadt Tirana und ihrer Umgebung bis zum Jahre 2017 vorgestellt werden. Obwohl diese Studie mehr eine Vision als ein konkretes Instrument für Planung und Ordnung ist, stellt sie viele Ideen und Varianten für die weitere Entwicklung der Hauptstadtregion zur Diskussion. So enthält sie viele Vorschläge zur Erweiterung der Stadt Tirana insgesamt, zum Straßenverkehr, zu Gewerbegebietsentwicklung, Parkanlagen und Grünflächen usw. All­gemein liefert sie einen guten Ausgangspunkt für die Diskussion der weiteren Entwicklung der Hauptstadtregion.

Eine sehr wichtige Rolle für die Entwicklung der Hauptstadtregion und ganz Albaniens spielt seit 2000 die Stadtregierung von Tirana. Insbe­sondere die von ihr ausgearbeiteten Visionen für die zukünftige Stadtentwicklung haben positive Effekte im ganzen Land gezeitigt. Durch eine anspruchsvolle Strategie und eine flexible Vision wurde in kurzer Zeit das Bild der Stadt, vor allem im Zentrum, positiv verändert. Dabei wurden auf der einen Seite illegale Bauten und Kioske zerstört, auf der anderen Seite wurde in Straßenbau, neuen Fassaden und in Gebäudesanierung investiert. Dieses Vorgehen hat die hohe Bedeu­tung offenbart, die ganz konkrete Schritte im Vergleich zu langfristi­gen Planungen für eine Stadt wie Tirana haben. Diese schnelle Entwicklung hat u. a. zur Folge, dass die Stadtpläne Tiranas selbst wenn sie alle drei bis fünf Jahre neu aufgelegt werden sehr schnell schon veralten.

Ein sehr wichtiges Element der aktuellen Stadtentwicklung und des neuen Images war der stadtplanerische Wettbewerb, der 2003 für das Stadtzentrum stattfand. Initiiert wurde er von der Stadtregierung und durch die GTZ mit der Unterstützung der Deutschen Botschaft in Tirana. Nach der Öffnung des Wettbewerbs in einer Internationalen Konferenz im Mai 2003 in Tirana wurden drei Stadtplanungsbüros ausgewählt, nämlich: Architecture Studio(Frankreich), Boles& Wilson (Deutschland/Australien) und Mecano(Niederlande). Nach der Vor­stellung ihrer Entwürfe zur Entwicklung des Zentrums von Tirana hat im Juli 2003 das französische Studio gewonnen. Auf der Basis seines Entwicklungsplans soll das Zentrum Tiranas in den nächsten Jahren entwickelt werden. Auch wenn diese Maßnahmen in der Stadt Tirana keine schnellen und einfachen Lösungen liefern werden, so sind sie

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