Jahr mit 3-5% in der Stadtbezirken 8 und 9 und mit 29% im Stadtbezirk 11 gestiegen. Obwohl tendenziell eine Senkung der Zuwanderung in den letzten drei bis vier Jahren registriert wird, ziehen noch weiter Familien zu, besonders in den Stadtbezirk 11. Die erst kürzlich angekommenen Familien quartieren sich zunächst in der Regel bei ihren Verwandten ein. Die Wohnfläche für die neuen Zuwanderer verringert sich ständig. Deshalb wird in letzter Zeit viel gebaut. Trotzdem lebt oft mehr als eine Familie in einem Haus.
Die Integration der neuen Einwohner in das Leben der Stadt und der Kontakt zur einheimischen Bevölkerung werden als konfliktreich eingeschätzt. Nur in der Peripherie und in der suburbanen Zone des Stadtbezirkes 11, wo die Mehrheit der Bevölkerung aus Zuwanderern besteht, schätzt der Bürgermeister, der auch selbst ein Zuwander ist, ihre Integration als ein relativ schnell zu bewältigendes Phänomen ein. Im Gegensatz dazu betrachten aber die Leiter der anderen Stadtbezirke die Intergration der neuen Einwohner als schwierig. So nennen sie als Hindernisse der Integration Probleme wie z.B. die schlechte Ausbildung und die oft überaus konservative Einstellung der Zugewanderten sowie schlechte Lebensbedingungen. Auf der Basis dieser Probleme schätzen sie die Migration als ein Phänomen ein, das mehr Nach- als Vorteile für ihren Stadtbezirk ergeben hat. Im Zusammenhang mit Migration stünden auch viele andere Probleme, z.B. die massive und planlose Ausweitung der Siedlungsstruktur, ohne dass dafür die nötige Infastruktur bereit gestellt würde.
Fast alle neuen Familien haben in ihre Häuser viel investiert. Heute nach über zehn Jahren des Lebens an der Peripherie Tiranas stehen anstelle der ersten kleinen Hütten viele Villen. Wenn diese Investitionen geplant und auf der Basis einer entwickelten Infrastruktur getätigt worden wären, könnte man heute teilweise vielleicht wirklich moderne Stadtviertel sehen. Statt dessen aber besteht einer großer Unterschied zwischen den Villen einerseits und den schlechten Straßen sowie anderen mangelhaften infrastrukturellen Einrichtungen andererseits. Deshalb meinen die Leiter der Stadtbezirke und andere Mitarbeiter der städtischen Behörden, dass die Modernisierung und der Aufbau der Infrastruktur in diesen Stadtvierteln und suburbanen Zonen sich an den schon bestehenden Häusern und anderen Bauten orientieren muss. Normalerweisse müsste aber dieser Prozess umgekehrt ablaufen.
Die Legalisierung der illegalen Bauten ist zur Zeit eine sehr aktuelles
und schwieriges Thema in Tirana, besonders in der Stadtperipherie. Die Frage, ob die Legalisierung der richtige Weg zur Urbanisierung
92