eine ausreichende Wohnfläche zu bewohnen. In Tirana leben in einem Zimmer durchschnittlich 1,6 Personen, im Stadtbezirk 11 sogar 1,8. Jede Familie verfügt durchschnittlich über 2,4 Zimmer. 41% der Familien in Tirana besitzen eine Wohnfläche von 40-70 m?, 11,3% sogar weniger als 40 m? und nur ca. 15% mehr als 100 m?(Angaben nach eine Studie des Großrathauses von Tirana und von UNICEF im November 2002). Außerdem sind viele Häuser dürftig ausgestattet. Deshalb bewerten die Leiter und anderen Mitarbeiter der Stadtbezirke die schlechte Situation der Lebensbedingungen für viele Familien und besonders für die Kinder als ein entscheidendes Hindernis für ihre Integration in die Stadt Tirana und für die weitere Entwicklung der Stadt im Allgemeinen. Um diese Situation zu verbessern, betrachten die Leiter der Stadtbezirke es als erforderlich, mehr Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bevölkerung anzubieten.
Die mangelhafte Infrastruktur wird neben der Arbeitslosigkeit und den sozialen Problemen als das größte Hindernis für die künftige Entwicklung angesehen. Die Leiter der Stadtbezirke 8 und 9 beurteilen die Lage der Infrastruktur ihres Wohnquartiers nach zwei Teilgebieten getrenn wie folgt: Auf der einen Seite sind es die Teile der alten Stadt von Tirana, die zu diesen Stadtbezirken gehören. Dort befindet sich die Infrastruktur in einem besseren Zustand. Viele Gebäude stammen aus der Zeit vom Zweiten Weltkrieg bis 1990, aber gleichzeitig stehen dort auch viele neue moderne Hochhäuser, die ab Mitte der 90er Jahre gebaut sind. Ebenso sind die Straßen sowie die Wasser- und Stromversorgung in einem besseren Zustand. Auf der anderen Seite sind die Teile des neuen Wohngebietes im Norden, wo bis 1990 fast kein Wohngebäude stand, in infrastruktureller Hinsicht in einer besonders schwierigen Situation. Es finden sich dort Gebäude sehr unterschiedlicher Größe und Qualität, von kleinen Hütten bis zur großen Villa. Die Straßen sind in einem schlechten Zustand, es gibt kein richtiges Wasser- und Stromnetz, und eine Kanalisation existiert auch nicht. Obwohl es einige Investitionen in den letzten Jahren gegeben hat, meistens von Nicht-Regierungsorganisationen, bleiben die Probleme bestehen.
Im Stadtbezirk 11 sieht die Situation noch schlimmer aus. Dort befindet sich die allgemeine Infrastruktur in einem noch schlechteren Zustand. Besonders problematisch nennt der Bürgermeister die Lage bezüglich Kanalisation, Straßen und Trinkwasserversorgung. So haben nur etwa 66% der Häuser Trinkwasser im Haus. 13% der Häuser sind an keine Abwasserkanalisation angeschlossen. Der Strom wird oft illegal vom nächst gelegenen Strommast abgezweigt
94