vor allem in Korca, und in solchen Dörfern, wo es in der kommunistischen Zeit staatliche Landwirtschaftsbetriebe gab.
Die Mehrheit der Bevölkerung auf dem Lande sichert ihr Einkommen durch den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte(37%) und durch die Löhne aus dem privaten oder staatlichen Sektor(33%). Eine sehr wichtige Rolle spielen die Rimessen von Emigranten, die über 18% der gesamten Einkommen ausmachen. Die Region Korca liegt unmittelbar an der Grenze zu Griechenland. Viele Leute nehmen an der kurzfristigen, zirkulären Arbeitsemigration nach Griechenland teil. Damit helfen sie ihren Familien in der Region. Für viele Familien, besonders in den Bergdörfern, haben diese Einkommen sogar eine existenzielle Bedeutung. Die meisten Familien(ca. 70%) benötigen dieses Geld zur Absicherung ihrer tagtäglichen Lebensbedürfnisse, ca. 18% nutzen es für die Ausstattung ihrer Häuser und etwa 10% für den Bau eines neuen Hauses. Im Durchschnitt erhält eine Familie auf diese Weise ein Einkommen in Höhe von 25.366 Leke(ca. 200 Euro) pro Monat. 21% der Familien kommen aber auf nicht mehr als 10.000 Leke(ca. 90 Euro) im Monat(Strategjia Rajonale e Zhvillimit— Qarku Korce 2005, S. 21). Wenn man bedenkt, dass jede Familie durchschnittlich vier Mitglieder hat, wird deutlich, wie schwierig es für viele Familien ist, mit diesem niedrigen Einkommen auszukommen.
In den Städten werden die Einkommen zumeist im tertiären Sektor erwirtschaftet. Dabei spielen die Dienstleistungen, der Einzelhandel, Transportunternehmen und Tourismus eine besonders wichtige Rolle. Diese Wirtschaftszweige werden meist von kleinen und mittleren Unternehmern repräsentiert. Nur 2% aller Unternehmen können als Großunternehmen bezeichnet werden.
Die im Allgemeinen unzureichend ausgebaute Infrastruktur bildet auch in der Region Korca für die erfolgreiche sozioökonomische Entwicklung ein großes Hemmnis. Die Präfektur verfügt über insgesamt 345 km Nationalstraßen, die Verbindungen zu anderen Landesteilen und zum Ausland herstellen. Daneben existieren auch 1.027 km Landstraßen, von denen aber nur 115 km asphaltiert sind. Die Region hat gute natürliche Voraussetzungen für die Versorgung mit Wasser und Strom. Die Stadt Korca gehört dank deutscher Unterstützung beispielsweise zu den wenigen Städten Albaniens, die eine Trinkwasserversorgung rund um die Uhr gewährleisten können. Trotzdem bleibt für die Region Korca die Wasser- und Stromversorgung auch weiterhin problematisch.
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