schen Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition brächten negative Einflüsse, Enttäuschungen und Probleme auch im ländlichen Raum von Korca mit sich. Staatliche soziale Unterstützung fehle in den Dörfern fast völlig. Nur wenige Familien erhielten Sozialhilfe, die außerdem niedrig ausfalle. Die Renten der alten Leute seien so niedrig, dass es nicht vorstellbar sei, davon leben zu können. Und selbst wenn kleinere Investitionen erfolgen, z.B. in Straßen, Wasserleitungen oder in der Stromversorgung, würden die Projekte meist nicht zu Ende gebracht.
3.4.3.2 Probleme und Hindernisse der Transformationsperiode
Die Vertreter der regionalen Behörden sehen die größten Probleme und Schwierigkeiten in der fehlenden Vision für eine bessere Entwicklung im ländlichen Raum, ihrer Meinung nach als Folge der instabilen Politik und unfähigen administrativen Leitung. Die Dezentralisierung werde von den zentralen staatlichen Behörden meist nur versprochen. Die regionalen Behörden sein nicht in der Lage, diesbezüglich etwas für ihre Region zu erreichen. Die heutige Staatspolitik stimuliert nicht die inländische landwirtschaftliche Produktion, sondern fälschlicherweise den Import von landwirtschaftlichen Produkten aus den Nachbarländern. Dabei hätte die Region aber selbst sehr gute Bedingungen für die Landwirtschaft. Es gebe viele junge Leute in der Region, die auf den heimischen Feldern, statt in Griechenland arbeiten könnten, so der Vertreter der Präfektur von Korca.
Die Bürgermeister in den befragten Dörfern und Kommunen sprechen vor allem über infrastrukturelle Probleme. So wird der schlechte Zustand der Straßen als ein großes Hindernis für die Verbindungen zwischen den Dörfern der Kommune untereinander und mit den Städten und damit mit dem Markt beklagt. Ebenso werden infrastrukturelle Probleme der Wasser- und Stromversorgung sowie Abwasserentsorgung genannt. Außerdem führen die Befragten auch andere spezielle Probleme an, wie z.B.: fehlende Kredite für die Bauern und Unternehmer im ländlichen Raum, einen fehlenden Markt für die landwirtschaftlichen Produkte, die geringe finanzielle Unterstützung der Kommunen durch den Staat mit durchschnittlich nur etwa 20.000 Euro pro Gemeinde im Jahr, die bisher unrealisierte Dezentralisierung.
Für die Dorfbevölkerung sind die Probleme und Schwierigkeiten noch
massiver. Vor allem werden Arbeitslosigkeit und Armut als größte Probleme in der Transformationsperiode genannt. Alle Befragten
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