Mazedonien und Griechenland gehen. Man verdiene in Griechenland mehr als in Mazedonien, aber als Angehörige der mazedonischen Minderheit in Albanien emigrierten die meisten wegen der Sprache und der leichteren Einreisebedingungen nach Mazedonien. Dennoch gehe die Tendenz immer mehr in Richtung Griechenland.
Auch in der Gemeinde Bucimas erfasse die Abwanderung den größten Teil der Einwohner(ca. 70%). Die Wanderung erfolge meist in Richtung Griechenland, aber auch nach Italien. Auch hier handele es sich überwiegend um kurzfristige Migration. Die Familien verblieben weiter in ihrem Wohnort.
Für die Kommunen Voskopoja und Drenova sei dagegen eher die langfristige Migration typisch. Von dort wanderten meist ganze Familien ab. Die Beziehungen zu den Herkunftsdörfern würden aber nicht abgebrochen. Die Abwanderer behielten ihre Häuser, sie investierten sogar in diese oder bauten neue Häuser in der Hoffnung, eines Tages wieder zurückzukommen, zumindest für die Ferien.
Die kurzfristigen Migranten aus den ausgewählten Dörfern seien seit 1990 durchschnittlich 4-mal bis 5-mal oder insgesamt für die Dauer von über 30 Monaten abgewandert. Besonders große Wanderungsintensität und eine lange Abwesenheitsdauer wiesen insbesondere die Gemeinden Ligenas und Bucimas auf, von wo jedes Jahr Hunderte von Menschen von März/April bis September/Oktober abwanderten.
Hauptmotiv für die Migration sei die Suche nach einer Arbeit und die Einkommenssicherung für die Familie. Die Höhe des Einkommens sei abhängig von Faktoren wie Status des Migranten(legal oder illegal), Dauer des Aufenthalts im Ausland, Art der Arbeit. In der Regel bekämen die Migranten aus den Dörfern Albaniens einfache, nicht qualifizierte Arbeit, meist in der Land- und Viehwirtschaft, und verdienten so sehr wenig. Durchschnittlich erhalte ein albanischer Arbeitsmigrant in Griechenland 6 bis 30 USD am Tag.
Die Befragten bewerten die Außenmigration nicht nur als eine Möglichkeit, die heutige schwierige Transformationsperiode zu überleben, sondern auch als eine finanzielle Quelle für eine weitere bessere Entwicklung. Die Migranten aus den ausgewählten Dörfern hätten durch die Arbeit im Ausland seit 1990 durchschnittlich etwa 40.000 Euro gespart, die nun als Basis für kleine Investitionen in verschiedenen Bereichen dienen könnten. Abgesehen von den Vorteilen der Migration in Bezug auf die Senkung der Arbeitslosigkeit und die finanzielle Unterstützung für die Familien, wird sie auch als ein Phänomen mit
134