und Kleidung in den ausgewählten Dörfern führe ein solches Heft. Diese Situation lasse es nicht zu, dass sich die Geschäfte weiter entwickeln. Ein Geschäftsinhaber in Voskopoja berichtet, dass er nicht mehr als 30.000 Leke(etwa 250 Euro) im Monat Gewinn macht. Diese Summe brauche seine Familie nur für das tägliche Leben, sie könne nichts sparen. Die Kunden seien ihm etwa 300.000 Leke(etwa 2.500 Euro) schuldig.
Andere Einkommensquellen(Tagelohn, Renten, Arbeitslosenhilfe) spielen—- so wird angegeben-— allgemein im ländlichen Raum keine wichtige Rolle, Sie trügen insgesamt nur mit weniger als 10% zum monatlichen Einkommen der Familien bei. Diese Einkommen könnten nur zusätzliche Verbesserungen bringen, aber keine Basis für ein normales Leben bilden.
Unter diesen schwierigen Lebensbedingungen versuchten viele Familien von der staatlichen Sozialhilfe zu profitieren. Dieser Weg sei aber in den ausgewählten Dörfern und Kommunen nur 10 bis 30% der Familien gelungen. Nach den Regeln für die Gewährung von Sozialhilfe bekämen eine solche Hilfe in den Dörfern nur diejenigen Familien, die von der Privatisierung der Landwirtschaft nicht profitiert haben sowie neu angekommene und junge Familien, die nach der Trennung von der alten Familie kein Land erben. Die meisten Familien in den ausgewählten Kommunen, die eine Sozialhilfe bekommen, befänden sich in der Kommune Bucimas mit insgesamt 1.300 Familien(ca. 32% aller Familien). In dieser Kommune gebe es viele Familien, die bei der Privatisierung kein Land bekommen haben. Dort seien auch zahlreiche neue Familien zugewandert. Der Bürgermeister vom Bucimas gibt an, dass in seiner Kommune etwa 1.000 neue Familien zugewandert sind. Diese hätten nur einen Hausgarten, aber kein Ackerland, um selbst Lebensmittel zu produzieren. Deshalb versuchten sie Sozialhilfe zu bekommen. Es könnten aber nicht alle unterstützt werden. Der Bürgermeister der Kommune Pirg erklärt die große Nachfrage nach Sozialhilfe mit der Erhöhung der Zahl junger Familien:„Wir haben 580 Familien, die eine Sozialhilfe bekommen. Die meisten davon sind junge Familien, die seit 1991 nach der Privatisierung des Bodens gegründet wurden. Die alten Familien haben durch die Privatisierung durchschnittlich 0,2 ha Land bekommen. Nach der Trennung der Familien reicht aber diese Fläche nicht auch für die jungen Familien“. Die Sozialhilfe sei jedoch so niedrig(etwa 20 Euro im Monat), dass sie überhaupt keine Lösung bei der schwierigen Situation der Einkommensverhältnisse bieten kann.
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