vertreter auf die Verwirklichung der„Nationalen Strategie für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung“, in deren Zentrum die Senkung der Armut steht. Die lokalen Verwaltungsvertreter dagegen sehen die Lösung vor allem in der Eigeninitiative der Dorfbewohner, die alle Möglichkeiten im Kampf gegen die Armut ausschöpfen müssten. Ebenso setzen sie auf die Hilfe von verschiedenen Nicht-Regierungsorganisationen, um dieses Problem so weit es geht zu verringern. Die betroffenen Dorfbewohner selbst fühlen sich angeblich meist nicht in der Lage, die Situation zu verbessern. Sie fordern mehr finanzielle Unterstützungen vom Staat und anderen Privatorganisationen und sehen darin den einzigen Weg für eine bessere Entwicklung. Die einzige staatliche Hilfe sei bisher aber nur eine monatliche Sozialhilfe, die lediglich etwa 20 Euro im Monat betrage und nur wenigen Familien in sehr schlechten Lebensbedingungen zustehe. Insgesamt mache diese Sozialhilfe nur 0,9% aller monatlichen Einkommen der Dorffamilien aus(GEDESHI 2003, S. 20). Der Bürgermeister der Kommune Bucimas bezeichnet die Sozialhilfe als keine Lösung für die Senkung der Armut. In seiner Kommune bekämen 1.300 Familien Sozialhilfe, und die Nachfrage werde immer größer. Seiner Meinung nach kann aber nicht allen geholfen werden. Die Sozialhilfe sei so niedrig, dass sie selbst für nur ein Familienmitglied nicht ausreicht.
Obwohl die Bereitschaft besteht, gegen die Armut vorzugehen, sind noch keine wesentlichen Schritte und Maßnahmen zu sehen, welche die heutige Situation verbessern könnten.
3.4.3.7 Infrastruktur und Raumordnung
Die Infrastruktur wird von allen Befragten als ein großes Hindernis sowohl in der heutigen Situation als auch für die künftige Entwicklung gesehen. Nur die regionalen Verwaltungsvertreter sehen Fortschritte in dieser Richtung, die aber fast nur die Städte betreffen. Als Beispiele werden Investitionen in die Trinkwasser- und Stromversorgung, Abwasserkanäle und den Straßenbau in der Stadt Korca genannt. Im ländlichen Raum seien aber solche Investitionen kaum feststellbar. So berichten alle Bürgermeister der befragten Kommunen über schlechte infrastrukturelle Bedingungen. Sie schätzen diese Situation als ein großes Hindernis für eine bessere Entwicklung ein. Nur die Dörfer, die an Fernstraßen liegen, verfügten über etwas bessere infrastrukturelle Bedingungen und Verkehrsverbindungen. Dies betreffe die Zentren der Kommunen Bucimas, Pirg und Drenave. Nachteile hätten diesbezüglich dagegen die Kommunen Voskopoja, Ligenas und Voskop. In allen Kommunen wird die Straßenverbindung zwischen den verschie
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