denen Dörfern als sehr problematisch bezeichnet. Diese Situation führe zur fast totalen Isolation vieler Dörfer und erschwere ihre weitere Entwicklung.
Auch die Vertreter von Nichtregierungsorganisationen schätzen die infrastrukturelle Lage in der Region als sehr beklemmend ein. Sie bemühen sich angeblich, mit verschiedenen Projekten zu helfen, was aber bei der schlechten Situation in der ganzen Region nicht ausreichend sei. Ohne eine grundlegende Verbesserung der Infrastruktur, besonders bei Straßen, der Wasser- und Stromversorgung sowie der Abwasserkanalisation bleibt nach Meinung vieler Befragter eine bessere Entwicklung aus.
Insbesondere die Dorfbevölkerung stellt die Situation der Infrastruktur sehr düster dar, da sie direkt von den schlechten infrastrukturellen Bedingungen betroffen ist. Laut Aussage aller Befragten gebe es große Unterschiede zwischen den Lebensbedingungen zu Hause und der allgemeinen infrastrukturellen Lage des Dorfes oder der Kommune. Während jeder Bewohner versuche, seine familiären Lebensbedingungen zu verbessern, kümmere sich niemand um die allgemeinen infrastrukturellen Bedürfnisse. So werden der Straßenzustand sowie die Wasser- und Stromversorgung häufig als schlechter als für die Zeit vor 1990 bezeichnet. Die Bewohner selbst und ihre Vertreter halten es für unmöglich, die Situation allein zu ändern. Die einzige Hoffnung sei eine umfangreiche finanzielle Unterstützung des Staates und großer Privatunternehmer, aber bisher seien keine konkreten Maßnahmen ergriffen und Konzepte für eine bessere zukünftige Entwicklung ausgearbeitet worden. Es herrscht die Aussage vor, dass der Staat die Infrastruktur sichern muss. Der Geldmangel wird von allen Seiten als das zentrale Problem angesprochen, von dem aus sich viele der anderen bestehenden Probleme ableiten ließen. So betrachten besonders die Verwaltungsvertreter die schlechte Finanzausstattung der ländlichen Gemeinden als das entscheidende Hindernis für eine bessere Entwicklung. Die finanzielle Unterstützung der Kommunen durch den Staat sei zu schwach. Erst in letzter Zeit profitierten die Kommunen etwas von Steuereinnahmen.
In engem Zusammenhang mit dem Zustand der Infrastruktur und den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen steht auch die räumliche Entwicklung von Siedlungen. Obwohl nicht so stark wie im städtischen Raum, ist auch im ländlichen Raum ein Bauboom festzustellen. Wegen der schlechten Wohnbedingungen und der kleinen Wohnfläche habe nach der Wende jede Familie versucht, diese Situation zu verbessern. Vor allem dank der Ersparnisse aus der Außenmigration sei
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