ist aber vielleicht mehr Aufmerksamkeit für die konkreten Probleme und Bedürfnisse der Bevölkerung.
Die Prioritäten für die kommende Entwicklung werden von der Befragten unterschiedlich eingeschätzt. Zunächst sind sich alle einig, dass die Region gute Möglichkeiten hat, sich weiterzuentwickeln. Während die regionalen Verwaltungsvertreter und die Vertreter der Nicht-Regierungsorganisationen die Perspektiven und Prioritäten eher theoretisch in Form von Visionen und Strategien betrachten, sind die lokalen Verwaltungsvertreter und die betroffenen Dorfbewohner konkreter in ihren Aussagen. Denn sie sprechen über die Entwicklungsprioritäten und Perspektiven nach bestimmten Dörfern und Kommunen. So wird in den Kommunen Bucimas, Ligenas und Voskopoja die Hoffnung auf nichtlandwirtschaftliche Aktivitäten gesetzt. In diesen Dörfern wird an erster Stelle der Tourismus für die künftige Entwicklung genannt. Danach folgen die Landwirtschaft, Fischerei u. a. In der Kommune Drenova wird der Bergbau weiter als eine gute Möglichkeit für die kommende Entwicklung gesehen. Etwa 4.000 Arbeiter waren bis 1990 im Bergbau beschäftigt. Wenn Bergbau wieder aufgenommen würde, würde dies eine gute Beschäftigungsalternative für viele Bewohner bedeuten. In den Kommunen Voskop und Pirg herrscht die Meinung vor, dass diese Kommunen ihre Entwicklungsprioritäten weiter in der Landwirtschaft sehen sollten. Sie hätten sehr gute Chancen für eine Steigerung der Produktion von Obst, Gemüse, Wein u. a. und könnten viel erfolgreicher als bisher sein, wenn die Vermarktung von inländischen Produkten unterstützt würde.
Auf die Frage, was dringend geändert werden müsste, um die gewünschten Entwicklungstendenzen und Prioritäten zu realisieren, nennen fast alle Befragten die Notwendigkeit infrastruktureller Verbesserungen vor allem hinsichtlich Straßen, der Wasser- und Stromversorgung sowie der Abwasserentsorgung. Ebenso werden die Arbeitslosigkeit und die Armut als zwei große Probleme genannt, die unbedingt gelöst werden müssten. Außerdem werden Erleichterungen bei der Vermarktung von inländischen landwirtschaftlichen Produkten als eine notwendige Maßnahme für die weitere Entwicklung im ländlichen Raum bezeichnet.
Hilfe für die Lösung dieser Probleme und Schwierigkeiten solle vor allem vom Staat kommen. Die Verwaltung und die Dorfbewohner seien nicht in der Lage, die Situation allein zu verbessern. Neben der Hilfe durch den Staat wird auch andere Unterstützung von Privatunternehmern, Nichtregierungsorganisationen, ausländischen Institutionen usw. erwünscht.
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