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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
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verwaltete er das Stift.;

Abermals ſuchten die Magdeburger Kanoniker ihr Wahlrecht geltend zu machen und erhoben Diet rich, einen Vetter Biſchof Thietmars von Merſeburgen), den Sohn des Grafen Lothar von Walbeck und der Godila, Tochter des Edlen Werner), ein Mit­glied des Kapitels?s). Der König lehnte ihn ab, nahm ihn in ſeine Kapelle auf?) und ließ ſeinen Kapellan Gero(1012 bis 1023) wählen? s), den Sproß eines edlen ſächſiſchen Geſchlechtes, Sohn des Dedo von Wodenswegen und der Eilika ? s).

Zu ſeinem Nachfolger beſtimmte der Kaiſer den Würzburger Propſt Hunfrid(1023- 1051)27). Seine Familie iſt unbe⸗ kannt; jedoch läßt ſeine frühere Stellung den Schluß auf edle Abkunft zu. Auch noch im 12. Jahrhundert gelangten in Würz­ burg nur Nobiles zur biſchöflichen Regierung, und eine Anzahl von dieſen hatte vorher die Würde des Dompropſtes bekleidet? s).

Engelhard(1052-=- 1063) war vordem Domherr zu Würz­burg und königlicher Kapellano), alſo vermutlich edlen Geſchlech­tes. Nach ſeinem Tode wurde der Dompropſt

Friedrich von Wettin erwählt, ein Sohn des Mark­grafen Dietrich von der ſächſiſchen Oſtmark und der Niederlauſitz und ſeiner Gattin Mathilde, Tochter des Markgrafen Eckehard J. von Meißenso). Er war Kanzler Heinrichs IV.?), der ihm trotz­dem auf Betreiben des Erzbiſchofes Anno von Köln die Inveſtitur

21) Thietmar VII c. 65 S. 173, c. 14 S. 176: nebos meus Gesta archiep. Magdeb. MG. SS. XIV, 397: vir secundum carnem nobilissismus, scilicet matertere Thietmari episcopi filius Hirſch, Jahrb. d. deutſch. Reiches unter Heinrich IL, Il. 3356 336.

22) Thietmar IV c. 39 S. 86, Einleitung S. VIII.

23) Gesta archiep. Magdeb. a. a. O.

24) Thietmar Vfl c. 31 S. 189 Gesta archiep. Magdeb. a. a. O. Schöppenchronik S. 84.

25) Thietmar VII c. 21 S. 180f.

26) Ann. Saxo MG. SS. VI, 676: pater eius Dedi dicebatur de Wodenes­wege, mater vero Eilica Gesta archiep. Magdeb. MG. SS. XIV, 398 6 de stirpe illustrissima* Jahrb. Il, 336 Schäfers

21.

27) Vita Meinwerci S. 97 Ann. Magdeb. MG. SS, XVl, 168 Gesta archiep. Magdeb. MG. SS. XIV, 3987 Hirſch, Jahrb. IM, 284. 2s) Simon, Stand und Herkunft der Biſchöfe der Mainzer Kirchenprovinz im Mittelalter S. 56ff. 29) Ann. Saxo MG. SS. VI, 688: de choro Wirceburgensi assumptus Gesta archiep. Magdeb. MG. SS. XIV, 399: ex clero et capellanus Heinrici regis tercii Schöppenchronik S. 96 Steindorff, Jahrb. d. deutſch. Reiches unter Heinrich III , Il, 446 f. Rach ſpäten und unſicheren Quellen war er auch Propſt zu St. Simon und Judas in Goslar , Hieron. Emfer, Menden , Seriptor. rer. Germ. Il, 1850 NUonach. Hamersleb., Leibniz , Scriptor. rer. Brunsvic. Il, 507 ygl. Steindorff a. a. O. S. 147 Anm. 1. Genealogia Wettinensis MG. SS. XXIII, 227 Gesta archiep. Magdeb. MG. SS, XIV, 400- G. Hertel, Die Dompröpſte und Domdechanten von Magdeburg , Magdeb. Geſchichtsbl. XXIV, 197 Pelſter S. 67. 31) Meyer von Knonau , Jahrb. d. deutſch. Reiches unter Heinrich IV . und V., l, 353 Breßlau, AUrkundenlehre J, 476 Pelſter a. a. O.

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