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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
Seite
95
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Die Ratzeburger Siſchöfe h.

Von Erzbiſchof Adalbert von Hamburg wurde in der Zeit zwiſchen 1063 und 10663) ein aus Feruſalem gekommener Mönch namens Ariſto als Biſchof des neu errichteten Bistums Ratze­ burg eingeſetzt-), von deſſen weiteren Schickſalen nichts bekannt iſt. Bei der Erhebung der Slawen 1066 wurde die chriſtliche Kirche in dieſen Landen wieder vernichtet.

Heinrich der Löwe ſtiftete das Bistum von neuem und über­trug die Leitung Evermod (1154 1178)), dem Propſt des Magdeburger Liebfrauenkloſters). Er war zuerſt Mönch im weſt­fäliſchen Kloſter Kappenberg?) und während der Abweſenheit des Propſtes Verwalter der Propſtei im Kloſter Gottesgnades)) Seit 1139 begegnet er als Propſt des Liebfrauenkloſterss). Zu dieſer angeſehenen Stellung pflegte man nur Männer vornehmer Her­kunft zuzulaſſen!.

Wie er, fo hatte auch Isfried (1180-1204) ſeine Lauf­bahn im Kloſter Kappenberg begonnen U). Er war Propſt zu Jerichow , als er zum Bistum gelangte). Das Stift gehörte

ı) Die Urkunden find gedruckt im Mecklenhurgiſchen Urkundenbuch, hrsg. dom Verein f. Meclenburg. Geſch. u. Altertumsk., Schwerin 1863 ff. Wichtige Beiträge zur Biſchofsgeſchichte liefern für die erſten Biſchöfe Helmolds Chronica Slavorum (hrsg. v. B, Schmeidler, Hannover u. Leipzig 1909) und Arnold von Lübeck (MG. SS. XXI) und von den ſpäleren Geſchichtsſchreibern Albert Krantz (F 1517) vor allem in ſeiner Metropolis(hrsg. v. von Weſtphalen, Monum. inedita IV). Auf Krantz Mitteilungen geht das aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts ſtammende Chronicon episcobatus Katzeburgensis(hrsg. v. von Weſt phalen Monum. inedita II) zurück. Das geſamte Material iſt weit­gehend herangezogen bei G. M. C. Maſch, Geſchichte des Bistums Ratzeburg, Lübeck 1835. Hier iſt zum erſten Male die ganz ſelbſtän­dige, noch ungedruckte Lista episcoporum ecclesiae Raceburgensis, die aus dem 16. Jahrhundert ſtammt, benutzt. Da die von Maſch ge­nannten und gebrauchten beiden Abſchriften vor der Hand nicht auf­findbar waren, muß für die Nachrichten aus der Lista auf ihn ver­wieſen werden.

2) Hauck III, 1006. 4

3) Wdam IM c. 21 S. 164: in Razzisburg esse disposuit Aristonem quendam ab Jherosolimis venientem- Steindorff, Jahrb. d. deutſch. Jahres unter Heinrich III. , Il, 20.

4) Hauck IN, 735..;

5) Ann. Palid. MG. SS. XVI, 92 Ann. Magdeb. MG. SS. XVI, 192 Maſch S. 39..

6) Helmold c. 77 S. 145 Arnold Ve. 7 MG. SS. XXI, 183.

7) Vita Godeiridi Com. Capenb. MG. SS; XII, 519.

8) Fundatio monasterii gratia Dei MG. SS. XX, 688. 689.

9) Reg. archiep. Magdeb. I S. 448 Nr. 1139.

10) Vgl. unter Magdeburg.

ı1) Vita Godefridi Com. Gapenb. a. a.©..

12 Arnold II c. 7 MG. SS. XXI, 131 Ann. Stad. MG. SS. XVI, 348.